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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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REDE SIGMAR GABRIEL<br />

Wenn die jetzt CDU oder FDP wählen, dann müssen wir denen sagen: Glaubt ihr denn,<br />

dass die Banken an diese beiden Parteien vor der Bundestagswahl gespendet haben, weil sie<br />

denken, dass CDU/CSU und FDP bessere Spielregeln für die Banken schaffen werden?<br />

Das Gegenteil ist der Fall. Lasst uns denen sagen, wie man bei uns im Harz sagt: Nur die<br />

allergrößten Kälber wählen ihre Metzger selber, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

188<br />

(Beifall)<br />

Wir wollen eine wirtschaftspolitische Strategie erarbeiten, die nachhaltiges Wachstum<br />

und die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Mittelpunkt stellt. Vollbeschäftigung muss<br />

das Ziel der Politik, vor allen Dingen der sozialdemokratischen Politik in Deutschland<br />

bleiben, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

(Beifall)<br />

Nirgendwo haben wir so viel Grund zur Kontinuität. Denn auf der Grundlage des Deutschlandplans<br />

von Frank-Walter Steinmeier haben wir die Grundlagen dafür schon gelegt.<br />

Wir müssen für mehr Beschäftigung sorgen. Deswegen ist es übrigens Quatsch, Steuern<br />

für Besserverdienende zu senken. Wenn man Steuern senkt, dann doch jetzt dort, wo<br />

Investitionen gebraucht werden. Nachhaltige Investitionen schaffen Arbeitsplätze. Wenn<br />

man Steuern senkt, dann um Beschäftigung zu schaffen und nicht um die Sparkonten zu<br />

erhöhen, liebe Genossinnen und Genossen!<br />

(Beifall)<br />

Die zweite Frage ist: Wohlstand und Chancen für viele oder nur für wenige? – Die Finanzkrise<br />

setzt diese alte Frage wieder auf die Tagesordnung: Wer zahlt was? Denn natürlich<br />

geht es auch im heutigen Deutschland, in Europa und in der Welt immer wieder auch<br />

um Verteilungsfragen: Welche Schultern tragen wie viel? Oder klarer: Welche Einkommens-<br />

und Reichtumsverteilung ist als Antwort auf die Krise und für eine funktionsfähige<br />

Wirtschaft notwendig, in der noch immer das Prinzip „Autos kaufen keine Autos“ gilt?<br />

10 % der Bevölkerung in Deutschland verfügen über 61 % des privaten Vermögens. Allein<br />

das oberste Prozent besitzt 23 % des gesamten Nettovermögens. Das Aufkommen vermögensbezogener<br />

Steuern zum Bruttoinlandsprodukt macht in Deutschland gerade einmal<br />

0,9 % aus. Das ist weniger als die Hälfte des Anteils in Frankreich, Groß-Britannien oder in<br />

den USA. Armut ist wieder eine Größe in unserer Gesellschaft. 10 % unserer Bevölkerung<br />

leben in verfestigter Armut. 25 % zählen zum sogenannten Prekariat.<br />

Diese wenigen Zahlen zeigen eines: Wir brauchen wieder einen neuen sozialen Konsens in<br />

Deutschland, einen Konsens, der breite Schultern stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls<br />

heranzieht und den Menschen aus der Armut heraushilft. Das hat gar nichts mit<br />

Sozialneid zu tun. Ich persönlich finde Reichtum übrigens etwas Tolles. Ehrlich gesagt,<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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