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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

kommuniziert. Wir haben die Fehler, die wir gemacht haben – und wir haben Fehler<br />

gemacht, nicht eingestanden und nicht korrigiert. Ich glaube, das sind die zentralen<br />

Probleme, weshalb uns die Bürgerinnen und Bürger nicht folgen wollten.<br />

78<br />

(Zuruf: Besonders in Bayern!)<br />

In der Agenda 2010 war es richtig, Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammenzuführen.<br />

Und es war aus finanziellen Gründen nötig, das auf dem Niveau der Sozialhilfe<br />

zu tun, wobei ich auch ehrlich sagen muss: Das ist im Kopf angekommen. Das kann<br />

man kommunizieren, das kann man mit Peer Steinbrück diskutieren, der erklärt einem<br />

das. Dann ist das wahrscheinlich richtig, weil ich ihm die Zahlen einfach abkaufe. Aber<br />

ich fühle natürlich etwas anderes. Ich sage mir natürlich: Wir greifen den kleinen<br />

Leuten in die Tasche. Und das ist nicht vordergründig sozialdemokratisch. Es ist in<br />

dem Fall vernünftig. Wenn wir dann aber kurz zuvor die Spitzensteuersätze gesenkt<br />

haben, dann entsteht natürlich in der Breite der Betroffenen, bei den kleinen Leuten,<br />

der Eindruck, ihnen nimmt man etwas weg, und den Großen gibt man es. Ich denke,<br />

wir müssen zusehen, dass unsere Handlungen zusammenpassen, dass sie konsistent<br />

sind. Das haben wir in diesen Jahren nicht getan. Ich glaube, dass da ganz zentrale<br />

Fehler liegen.<br />

(Beifall)<br />

Ein anderes Beispiel: Schonvermögen. Ich erkläre euch gleich, warum ich auf dieses<br />

Detail einsteige. Wir haben in der Partei schon seit zwei, drei Jahren diskutiert, dass<br />

das Schonvermögen für diejenigen, die Arbeitslosengeld II beziehen, erhöht werden<br />

müsste, weil den Leuten sonst die Ersparnisse für ihren Lebensabend genommen<br />

werden.<br />

(Zuruf)<br />

– Ich sage das nur! – Jetzt kommt Schwarz-Gelb daher und macht das mal eben so mit<br />

einem Federstrich. Die Gelben stellen sich hin und sagen, sie seien diejenigen, die soziale<br />

Gerechtigkeit wiederherstellen. Da dreht sich einem natürlich der Magen um.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wir müssen offensiv kommunizieren, dass wir das wollten, dass das eigentlich unsere<br />

Idee war und nicht die FDP merkwürdigerweise plötzlich soziale Gerechtigkeit schafft.<br />

Das wird sie nicht wollen, aber wir müssen das so rüberbringen. Wir haben es vor<br />

der Wahl nicht so kommuniziert, dass das rübergekommen wäre. Das heißt, da war<br />

unsere Politik inkonsistent.<br />

Deswegen: Wir haben nicht einfach die Wahl verloren. Wir haben zentral Glaubwürdigkeit<br />

verloren. Ich sage noch eines: Glaubwürdigkeit ist für uns nicht nur so wichtig<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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