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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

312<br />

Generaldebatte zum Leitantrag<br />

Christian Büchter, Nordrhein-Westfalen: Liebe Genossinnen und Genossen! Es fällt<br />

einem ein bisschen schwer, von der Verabschiedung der großen Persönlichkeiten zu<br />

der Antragsberatung zurückzukehren. Ich versuche es einmal.<br />

Der Leitantrag ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Ich glaube, es ist nichts<br />

Revolutionäres. Aber ich finde es toll, dass die Debatte eröffnet ist und dass über<br />

Inhalte und darüber, wie es mit unserer Organisation weitergehen soll, gesprochen<br />

werden soll.<br />

Aber eine Kleinigkeit hat mich gestört. Auf der letzten Seite steht in Zeile 19: „Viele<br />

dieser Fragen wollen wir in einer ‚Werkstatt Kampagnenfähigkeit’ bearbeiten.“ Es<br />

ist richtig. Wir haben eine Niederlage erlitten. Aber wir müssen den Hintern wieder<br />

hochkriegen für die wichtige Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Wir wollen nicht,<br />

dass da am 9. Mai weiter jemand auf dem Ministerpräsidentenstuhl sitzt, der sich als<br />

Erbe von Johannes Rau versteht, aber Ausländer diskriminiert, die Kommunen abzockt<br />

und das Schulsystem zurück in die Steinzeit schickt.<br />

Wir müssen daher schauen, dass wir im Frühjahr den Hintern wieder hochkriegen für<br />

Kampagnen. Aber ich finde, dass die „Werkstatt Kampagnenfähigkeit“ ein wenig kurz<br />

greift. Kampagnen sind ja letztendlich kein Selbstzweck, sondern sie werden gemacht<br />

mit aktiven Mitgliedern. Die Basis ist keine Eventagentur, die sich einfach T-Shirts<br />

überzieht und in den Wahlkampf geschickt wird. Wir wollen Mitglieder gewinnen,<br />

die aktiv mitdiskutieren.<br />

Viele Mitglieder, die sich in den letzten Jahren in die innere Immigration zurückgezogen<br />

haben, müssen wir wieder für die Partei aktivieren. Wir müssen viele Menschen neu in<br />

die Partei holen. Ich nenne zum Beispiel junge Frauen, die Mühe damit haben, Beruf<br />

und Familie miteinander zu verbinden. Ich nenne auch Schichtarbeiter, die eine ganz<br />

andere Sprache sprechen als viele in der Partei heutzutage. Wir müssen uns um die<br />

Rentner kümmern, die vielleicht gerne mitmachen würden, die aber zum Beispiel nicht<br />

mehr so mobil sind wie andere. Wir müssen uns um die Studenten kümmern, die zwar<br />

erst um 11 Uhr aufstehen, die aber dafür die ganze Nacht über Politik diskutieren.<br />

Die Diskussion müssen wir auch dafür nutzen, dass wir uns überlegen, wie wir<br />

unsere Partei transparent machen. Wie können wir den Leuten, die in unsere Partei<br />

eintreten, das Gefühl geben, dass sie als Mitglieder mitentscheiden können und dass<br />

ihre Meinung gefragt ist? Wir sollten uns also nicht nur überlegen, wie wir wieder<br />

kampagnefähig werden, sondern wir sollten überlegen, wie wir wieder eine Mitgliederpartei<br />

werden.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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