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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Und wenn man dann bei Reformen über das Ziel hinausschießt, wie das bei Hartz IV<br />

der Fall war, wie das bei der Rentenpolitik, wie das bei der Rente mit 67 der Fall<br />

war, dann muss man auch bereit sein, zu sagen: Hier ändern wir etwas. – Das ist<br />

nicht unehrenhaft. Das ist das, was jeder tut – in der persönlichen Beziehung, in der<br />

politischen Beziehung, in der wirtschaftlichen Beziehung. Dazu möchte ich unsere<br />

Partei auffordern und dazu möchte ich auch meinen Beitrag leisten.<br />

56<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Dazu möchte ich ganz wenige Worte sagen, zuerst zu Hartz IV. Hartz IV steht als<br />

Synonym für prekäre Beschäftigung, für Zweiteilung des Arbeitsmarktes. Damit<br />

sind wir verbunden. Das können wir nicht unter den Tisch kehren. Deswegen<br />

müssen wir hier etwas ändern. Franz, du hast eine richtige Entwicklung mit der<br />

Politik der <strong>SPD</strong> zu Mindestlöhnen eingeleitet. Ich möchte uns alle auffordern, bei<br />

der Einführung tariflicher und gesetzlicher Mindestlöhne auch in der Opposition<br />

nicht nachzulassen und alles zu tun, um diesen Weg weiterzugehen. Damit können<br />

wir einen Teil der Schwachstellen ausbügeln, die Hartz IV für die Menschen in<br />

diesem Lande bedeutet hat.<br />

Aber das reicht nicht aus. Wir brauchen auch wieder einen ausreichenden Schutz für<br />

Leiharbeitnehmer. Die Explosion der Leiharbeit, der geringfügigen Beschäftigung,<br />

der befristeten Beschäftigung, der jungen Menschen in diesem Lande, die keine<br />

Sicherheit bei Arbeit und Einkommen mehr haben, ist empörend. Hier müssen wir<br />

umkehren. Wir müssen in der Opposition alles tun, um eine Umkehr zu erzwingen.<br />

Wir dürfen bei der Politik zu Mindestlöhnen auch in der Opposition nicht nachzulassen<br />

und müssen alles tun, um diesen Weg weiterzugehen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Das Zweite ist die Rente. Ich glaube, Rente mit 67 steht als Synonym für Armut<br />

im Alter. Auch das wird leider zum Teil mit unserer Partei verbunden. Hier müssen<br />

wir die Umkehr erreichen. Olaf Scholz hat damit begonnen. Er hat den Riesterfaktor<br />

ausgesetzt, er hat die Rentenminderung reduziert. Er hat eine Rentengarantie<br />

ein geführt. Aber dies darf jetzt nicht aus dem Fokus verschwinden, sondern das muss<br />

unsere konsequente <strong>SPD</strong>-Strategie sein, die wir fortsetzen müssen. Wir müssen dafür<br />

sorgen, dass die Erosion der Rente aufhört. Dazu gehört auch die Rente mit 67.<br />

Wenn wir ehrlich sind und dies im nächsten Jahr überprüfen, dann müssen wir sagen:<br />

Dies kann jetzt nicht durchgeführt werden. Die Rente mit 67 ab 2012 muss außer<br />

Kraft gesetzt werden. Was irgendwann einmal passiert, ist eine andere Sache. Aber<br />

wir sollten es so halten wie die skandinavischen Länder: erst die Arbeitsbedingungen<br />

verbessern, erst die Gesundheit der Menschen verbessern, erst dafür sorgen, dass<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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