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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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BERATUNG DER ANTRÄGE ZUR UMWELT-, ENERGIE- UND VERKEHRSPOLITIK<br />

In einem 30 Jahre alten Erlass wurde festgeschrieben, dass Atommüll unterirdisch<br />

unbeobachtet endgelagert werden soll: Deckel drauf und zu und nur nicht wieder<br />

hinsehen, vergraben und vergessen, ohne zu wissen, was unterirdisch passiert, aus den<br />

Augen, aus dem Sinn. Es schaut keiner mehr hin.<br />

Doch was tun wir unseren Kindern und den folgenden Generationen damit an? Ist das<br />

der richtige Weg? Es gibt andere Wege, Wege die für unsere Kinder noch Optionen<br />

offen halten. Dies könnte unterirdisch sein, dies könnte verschlossen sein, aber eben<br />

beobachtet und so, dass man noch herankommt und dass man diesen Atommüll noch<br />

zurückholen kann.<br />

Wer weiß denn heute, wie die Entwicklung weitergeht? Morgen, übermorgen oder<br />

in vielleicht 100 Jahren kann man mit diesem Atommüll vielleicht schon ganz anders<br />

umgehen. Das größte Problem beim Atommüll ist das Wasser, und Wasser sucht sich<br />

seinen Weg. Nur ein Beispiel: Beim Atommülllager Asse hat es nur 20 Jahre gedauert.<br />

Die Prognosen haben nur 20 Jahre gehalten. Es hieß, Asse bleibe standsicher und<br />

trocken. – In so kurzer Zeit haben sich alle Prognosen aufgelöst und erledigt.<br />

Das Bergwerk Asse hat Risse, und Wasser sucht sich seinen Weg. Warnungen gab<br />

es genug. Atommüll soll eigentlich für eine Million Jahre unterirdisch endgelagert<br />

werden, und zwar so, dass es von unserer Umwelt abgeschlossen ist. Ist das überhaupt<br />

möglich oder ist das reine Theorie? Wir haben die Klimaerwärmung und was in Hunderttausenden<br />

von Jahren passiert, kann kein Mensch prognostizieren.<br />

Wir reden von Verantwortung, wir reden von Nachhaltigkeit. Sind das nur Worthülsen?<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, lasst uns die mit Leben füllen. Das bedeutet<br />

hinsehen, das bedeutet beobachten, und das bedeutet eben nicht aus den Augen, aus<br />

dem Sinn.<br />

Für unsere Kinder und folgende Generationen ist es wichtig, dass sie noch reagieren und<br />

handeln können. Ich habe auf dem letzten Parteitag Asse wie folgt buchstabiert: A wie<br />

absaufen, S wie Sauhaufen der Aktenlage, S wie Schicht im Schacht und E wie Ende<br />

der Märchenstunde. Das gilt nicht nur für Asse, das gilt auch für andere Endlager.<br />

Auch als Opposition müssen wir unserer Verantwortung gerecht werden. Genau<br />

hinschauen! Wir sind der Stachel im Fleisch der Regierung. Wir haben den Finger zu<br />

heben und darauf zu zeigen, wo etwas nicht in Ordnung ist. Wir haben aufzupassen.<br />

Es darf gerade eben nicht vergraben und vergessen sein – und eben nicht aus den<br />

Augen, aus dem Sinn.<br />

Danke schön.<br />

404<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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