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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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BERATUNG DER ANTRÄGE ZUR WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />

Deshalb können wir mit den gestellten Anträgen ganz gut durchkommen. Ich bitte<br />

dich, Bärbel, einzusteigen.<br />

Bärbel Dieckmann, Tagungspräsidium: Vielen Dank, Hubertus. Es gibt eine Wortmeldung,<br />

Dietmar Hexel.<br />

Dietmar Hexel, Parteivorstand: Liebe Genossinnen und Genossen! Ich wollte zu<br />

einem Detail sprechen. Aber das kann man, glaube ich, nur machen, wenn man den<br />

Zusammenhang sieht. Der Wirtschaftsminister ist ja schon angesprochen worden. Man<br />

kann froh sein, dass der Bundesminister für Wirtschaft nicht so viele Kompetenzen<br />

hat. Da wird er als Märchenonkel vielleicht nicht zu viel Schaden anrichten.<br />

Ich vermute mal, dass er auch folgendes Märchen fortsetzt: Wenn es der Wirtschaft gut<br />

geht, geht es uns allen gut. – Dieser Satz ist falsch, und wir müssen ihn verändern.<br />

Ich stimme dem Sprecher der Antragskommission zu, dass wir die größte Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise aller Zeiten haben. Aber wir haben noch mehr, wir haben eine Metakrise,<br />

die aus den angesprochenen Fragen der Klima-, der Nahrungs-, der Energie- und der<br />

Wasserkrise besteht, die auch eine Krise der Institutionen ist. Wenn wir das in der<br />

Wirtschaft verändern wollen, müssen wir vielleicht etwas konkreter werden.<br />

Schlimmer als das mit dem Brüderle ist, dass wir das Justizministerium verloren haben.<br />

Denn dort werden die aktienrechtlichen Bestimmungen gemacht. Darum geht es<br />

auch in den Anträgen W 2 und W 7. Wenn wir uns die derzeitige Wirtschaftspolitik<br />

anschauen, dann sehen wir, dass wir den Höhepunkt der Industriegesellschaft überschritten<br />

haben, das Ende des carbonen Zeitalters; das ist uns allen klar inzwischen.<br />

Wir wissen auch, dass wir mit dem bisherigen Wachstum, wie es in den Köpfen ist,<br />

nicht mehr werden arbeiten können.<br />

Es gibt, grob gesprochen, zwei Szenarien – niemand weiß die Zukunft genau –: Das<br />

eine Szenario ist, es geht schon wieder aufwärts.<br />

Das berühmte „V“ ist wieder da. Die Krise ist überwunden. Es geht jetzt sozusagen<br />

nur noch darum, dort zu sparen, wo man immer schon gespart hat, nämlich bei den<br />

Löhnen, und dann geht es aufwärts. – Ich glaube dieses Szenario nicht.<br />

Ich glaube, dass das Szenario 2 eher zutrifft, dass wir nicht wieder auf den Wachstumskurs<br />

können und auch nicht können wollen, sondern dass wir eine Seitwärtsbewegung<br />

haben, die mit sehr vielen Unsicherheiten behaftet ist und zeigen wird, dass wir in den<br />

Unternehmen mit Instabilität zu tun haben, mit lang andauernden Entlassungswellen<br />

nach der Kurzarbeit, mit der Frage, wie die Institutionen insgesamt aussehen. Schaut<br />

euch nur an, was bei der Bundesanstalt für Arbeit passiert. Auch dort droht Instabilität.<br />

Von 54 Milliarden Euro Ausgaben zurzeit werden 5 Milliarden für Arbeitslosengeld<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 469

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