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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

ein paar Dinge möchte ich noch ansprechen. Insbesondere möchte ich mich auf das<br />

beziehen, was der Genosse Reinke aus Mecklenburg-Vorpommern und die Genossin<br />

Nissen aus Hessen hier gesagt haben. Das will ich nicht wiederholen, aber das traf es,<br />

glaube ich. Deshalb haben hier auch viele Beifall gezollt.<br />

Sigmar Gabriel hat auf seinem Hessen-Treffen vor genau einer Woche im Zusammenhang<br />

mit der Rolle von Frank-Walter Steinmeier darauf hingewiesen, dass er nichts<br />

davon halte, „Hosianna“ und einige Tage wenige danach „Kreuzige ihn!“ zu singen.<br />

Die Bezugnahme auf die Bibel ist immer richtig; das wissen wir auch. Aber das erinnert<br />

auch daran, wie es hier zu dem Hosianna-Singen gekommen ist.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

An diesen Ausgangspunkt muss man sich erinnern. Das, was die Medien den „Putsch<br />

von Schwielowsee“ genannt haben, also ein unappetitliches Machtspiel, welches dann<br />

dazu geführt hat, dass Kurt Beck nicht mehr Vorsitzender war – er selber hat es als<br />

Intrige bezeichnet – ist ja eines der Dinge, die dazu beigetragen haben, dass dieses<br />

Wahlergebnis so war, wie es gewesen ist.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Das heißt, wir haben unsere Glaubwürdigkeit auch durch diese Art Umgang der Führungsspitze<br />

untereinander und durch ihre Machtspiele miteinander verloren. Auch<br />

das gehört heute in diese Bilanz.<br />

Trotz des fleißigen Wahlkampf-Hosiannas bis hin zum Jubel in der Parteizentrale am<br />

Wahlabend haben wir das schlechteste Wahlergebnis seit Jahrzehnten eingefahren.<br />

Für viele Millionen Wähler – darüber herrscht Einigkeit; das ahnen alle und wissen<br />

alle – ist die sozialdemokratische Politik offensichtlich in hohem Maße diskreditiert<br />

worden. 10 Millionen Wähler verloren, 270.000 Mitglieder ausgetreten – dazu hätte<br />

ich in einer solchen Situation etwas Deutlicheres und bei den Berichten, die heute<br />

kommen, ein „Ja, wir haben verstanden“ erwartet.<br />

(Beifall)<br />

Ich hoffe, dass das dann wenigstens bei den Präsentationen des künftigen Parteivorsitzenden<br />

und Oppositionsführers heute und morgen deutlich werden wird. Denn<br />

ohne dieses Signal „Wir haben verstanden“ werden wir eher noch weiter in die Tiefe<br />

gehen. Das werden als Nächste die Nordrhein-Westfalen im nächsten April oder Mai<br />

auszubaden haben.<br />

Wenn man sich auf die Bibel bezieht, wäre es eigentlich klüger gewesen, auf die Bergpredigt<br />

zu gehen. Da hat Jesus gesagt: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Wenn<br />

man diese Früchte einmal nimmt – das Wahlergebnis einerseits: Hartz IV, Rente mit 67,<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 85

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