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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Aber ich möchte ergänzen – auch das wurde in der Debatte schon deutlich – Unser<br />

Verständnis als Staatspartei in vielen Diskussionen, dass wir schon notwendige<br />

Kompromisse zu unserem Programm gemacht und diese vertreten haben, ohne das<br />

eigene sozialdemokratische Profil voranzustellen, wurde von weiten Teilen der Basis<br />

als zentrales Problem dargestellt.<br />

Genossinnen und Genossen und lieber Klaus – da will ich an dich anknüpfen, der du<br />

vor mir geredet hast – Es muss auch eine selbstkritische Analyse geben. Es darf nicht<br />

nur geguckt werden „Was hat die Parteiführung falsch gemacht?“, sondern wir müssen<br />

die gesamte Partei in den Blick nehmen.<br />

Genossinnen und Genossen, als 1999/2002 die Kölner Partei aufgrund von Skandalen<br />

und Fehlverhalten zusammengebrochen ist, war eines der Elemente auch eine Flügellandschaft,<br />

die so betoniert gewesen ist, dass sich nichts mehr bewegen konnte – keine<br />

Kreativität und gegenseitige Verdächtigungen – und dass Leute, die Positionen vertreten<br />

haben, die eben nicht flügeladäquat waren, keine Chance mehr hatten.<br />

Genossinnen und Genossen, deshalb sage ich ganz deutlich: Die Ansätze, die in den<br />

letzten Wochen insbesondere von Sigmar und Andrea öffentlich verkündet worden<br />

sind und die der Franz heute wieder eingefordert hat, sind richtig. Wir müssen uns als<br />

Sozialdemokraten definieren und nicht erster Linie als Rechte oder Linke.<br />

(Beifall)<br />

Nur in einer solchen Atmosphäre des Vertrauens und des Miteinanders kann auch ein<br />

Rollenspiel gelingen. Ich frage mich, wie es sein kann, dass es Vertreter der CDU und<br />

der Grünen fantastisch schaffen, unterschiedliche, sich widersprechende Positionen zu<br />

vertreten, und trotzdem als modern und hip gelten, und wir staatstragend alles vorher<br />

klären müssen und dann auf allen Seiten verlieren, Genossinnen und Genossen.<br />

(Beifall)<br />

Wenn wir im Rollenspiel spielen wollen, dann brauchen wir eine breite Aufstellung,<br />

viele gute Leute mit unterschiedlichen Qualitäten. Daran müssen wir arbeiten.<br />

Ein Zweites. Lassen uns ganz konkret angucken: Wie sieht die Situation in Städten aus?<br />

– Wir haben in Köln drei Bereiche der Stadt. Das eine ist ein grüner Teil, in dem die<br />

Grünen ihre Hochburgen mit 40 %, 50 % haben. Da sind gut ausgebildete Leute, denen<br />

es gut geht, die in hohem Maße in der Lage sind, sich selbst zu organisieren. In diesen<br />

Milieus haben wir in den letzten zehn Jahren zunehmend an die Grünen abgegeben,<br />

weil wir scheinbar nicht so hip und scheinbar nicht so partizipativ angelegt sind.<br />

Es gibt ferner die konservativen Bereiche. In den konservativen Bereichen sind ebenfalls<br />

viele Leute in der Lage, sich selbst zu organisieren. Interessanterweise gewinnt die<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 83

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