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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Gerade die neue Mitte war die eigentlich Leidtragende der Hartz IV Reformen,<br />

weil 57 Prozent vom letzten Netto noch immer einen guten Tausender bedeutet<br />

haben, und jetzt stürzt man auf ein Grundsicherungslevel ab. Die Abstiegsangst in<br />

die Mittelschicht getragen zu haben, ist etwas, worauf wir als Sozialdemokraten, liebe<br />

Genossinnen und Genossen, nicht stolz sein können. Deswegen brauchen wir auch<br />

hier deutliche Korrekturen.<br />

52<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Letzter Punkt. Lest euch einmal das Schröder-Blair-Papier von 1997 durch; tut euch<br />

das mal an. Schaut euch an, was in dem Schröder-Blair-Papier an Marktvertrauen<br />

und auch Vertrauen gegenüber freien Finanzmärkten steht. Es ist doch klar, liebe<br />

Genossinnen und Genossen, dass die Wählerinnen und Wähler auch uns für die<br />

Finanzmarktkrise mitverantwortlich gemacht haben, weil wir selber die Finanzmärkte<br />

dereguliert haben. Erst dann, wenn wir die Kraft finden, der Shareholder-Value-<br />

Ökonomie, durch die die Belegschaften massiv unter einen Anpassungsdruck gesetzt<br />

werden, abzusagen, erst dann werden wir wieder gesunden können. Wir brauchen<br />

die Kraft und den Mut, die Shareholder-Value-Ökonomie zu überwinden. Erst dann<br />

werden wir wieder als verlässlicher Bündnispartner der arbeitenden Menschen in<br />

diesem Land wahrgenommen.<br />

In dem Sinne, liebe Genossinnen und Genossen: eher mehr und deutlichere Brüche<br />

mit der Politik der letzten zehn oder elf Jahre als weniger.<br />

Vielen herzlichen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Heiko Maas, Tagungspräsidium: Jetzt hat Sebastian Roloff das Wort. Ihm folgt Axel<br />

Schäfer aus Nordrhein-Westfalen.<br />

Sebastian Roloff, Bayern: Ich glaube, dass ein ganz wesentlicher Teil in dieser Diskussion<br />

im Folgenden die Frage der innerparteilichen Demokratie und die Frage<br />

der Mitgliederbeteiligung in der <strong>SPD</strong> sein muss. Die <strong>SPD</strong> war immer stolz auf ihre<br />

Diskussionskultur. Wir haben das auch immer als ganz zentrales Argument vor uns<br />

hergetragen. Wenn man sich aber die letzten elf Jahre anschaut – insbesondere den<br />

Umgang mit innerparteilichen Debatten in diesen elf Jahren –, dann hat man leider<br />

das Gefühl, dass es in der <strong>SPD</strong> zur Floskel verkommen ist.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Bei innerparteilichen Ansätzen und kritischen Debatten auf Parteitagen – Harald<br />

Unfried hat gerade etwas dazu gesagt – kam allzu oft das Totschlagargument der<br />

Geschlossenheit. Man müsse ja regieren, man könne diese Debatte jetzt nicht führen.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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