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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

gerutscht sind, die von Arbeitsplatzverlust bedroht sind und unter größtem Druck in<br />

den Betrieben arbeiten? Wie ironisch muss das sein und wie wenig demütig sind wir<br />

als Partei in diesem Leitantrag an manchen Stellen?<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Ich glaube, wir müssen mehr Demut zeigen. Wir dürfen auch nicht den Fehler<br />

machen – das hat Olaf auch zu Recht benannt –, dass wir die Tatsache, dass uns die<br />

Menschen nicht mehr gewählt haben, auf Kommunikationsprobleme schieben. Das<br />

müssen wir benennen. Deswegen hätte ich gerne im Namen des Juso-Bundesvorstandes<br />

und der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der <strong>SPD</strong> auf Seite 2 folgenden Satz<br />

eingefügt: „Dabei handelt es sich weder um ein Kommunikationsproblem noch um<br />

gefühlte Defizite. In der Regierungszeit der <strong>SPD</strong> sind faktisch Gerechtigkeitsdefizite<br />

entstanden.“ Wenn wir diese Fehler benennen, dann – da bin ich mir ganz sicher –<br />

werden wir diese Fehler in Zukunft nicht mehr machen. – Danke schön.<br />

(Beifall)<br />

Garrelt Duin, Tagungspräsidium: Danke schön, Sonja. Das Wort hat Michael Müller.<br />

Ihm folgt Jo Leinen.<br />

Michael Müller, Nordrhein-Westfalen: Liebe Genossinnen und Genossen! Ich möchte<br />

noch einmal auf die zentrale Forderung von Sigmar Gabriel von gestern zu sprechen<br />

kommen: Wir sind nur dann mehrheitsfähig, wenn die neue Zeit mit uns geht. Das<br />

heißt, wir müssen auf der einen Seite die Tradition der sozialen Demokratie bewahren,<br />

aber sie auf der anderen Seite so definieren, dass das breite Gefühl aufkommt, damit<br />

werden auch Zukunftsfragen gelöst. Eine Debatte, die im Hier und Jetzt stehen bleibt,<br />

wird die <strong>SPD</strong> nicht stärken.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Entscheidend ist, was wir für Antworten geben auf die absehbaren Konfliktfragen<br />

der Zukunft.<br />

Da stehen vor allem zwei Fragen im Zentrum: Erstens. Die Zähmung des globalen<br />

Kapitalismus, die Kernfrage der sozialdemokratischen Geschichte, kann heute nicht<br />

mehr nur nationalstaatlich erreicht werden. Umgekehrt ist aus meiner Sicht auch klar:<br />

Was nützt Europa, wenn es nur ein Europa der Banken und des Marktes ist? Ein Europa<br />

hat nur eine gute Zukunft, wenn es sozial und ökologisch ausgerichtet ist.<br />

(Beifall)<br />

Die zweite Frage aber ist viel härter: Wir haben 150 Jahre Industriegeschichte hinter<br />

uns, in der wir Fortschritt, Beschäftigung und Wohlstand im Wesentlichen auf Kosten<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 325

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