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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

So ging es mir, liebe Genossinnen und Genossen, mit der <strong>SPD</strong> in den letzten Jahren.<br />

Alle haben diese Reformkleidchen bewundert; alle haben diese Reformpolitik in den<br />

Himmel gelobt, und am 27. September 2009 hat der deutsche Michel, das greinende<br />

Kind, gesagt: Die <strong>SPD</strong> ist nackt.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, hier ist viel über Glaubwürdigkeit gesprochen<br />

worden. Wer die Hedge-Fonds von der Leine lässt, wer die Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen<br />

beschließt, der kann anschleißend nicht mehr glaubwürdig die<br />

Regulierung von Finanzmärkten vertreten.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wer die gesetzliche Rentenversicherung teilprivatisiert, der kann nicht mehr glaubwürdig<br />

gegen die Privatisierung anderer Sozialversicherungssysteme auftreten.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wer die Privatisierung der Bahn plant, der kann nicht mehr glaubwürdig die Privatisierung<br />

öffentlichen Eigentums ablehnen, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wer, wie ein zum Glück nicht mehr in unserer Mitte weilender Minister, den Niedriglohnsektor<br />

stärkt, der kann anschließend nicht mehr glaubwürdig gegen den<br />

Niedriglohnsektor polemisieren.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wer schließlich hinsichtlich des Kündigungsschutzes in Betrieben von fünf auf zehn<br />

Beschäftigte hochgeht, der kann anschließend eine weitere Einschränkung des Kündigungsschutzes<br />

auch nicht mehr glaubwürdig geißeln.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wir haben bei der ganzen Debatte über den Sozialstaat immer diskutiert, dass die<br />

Bürgerinnen und Bürger ein Gerechtigkeitsproblem angesprochen haben. Es gibt<br />

mit den sogenannten Sozialreformen aber nicht nur ein Gerechtigkeitsproblem, sie<br />

waren teilweise auch ökonomisch unvernünftig,<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

und zwar aus folgendem Grunde: Wer ein niedriges Einkommen hat und Lohnersatzleistungen<br />

bezieht, der hat eine wesentlich höhere Konsumquote als jemand,<br />

der ein hohes Einkommen bezieht.<br />

Wenn wir hier im Zusammenhang mit der Finanzkrise über die Stärkung der Binnennachfrage<br />

diskutieren, dann müssen wir uns klarmachen, dass wir mit der Kürzung<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 73

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