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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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BERATUNG DER ANTRÄGE ZUR GESUNDHEITSPOLITIK<br />

Armin Lang, Bundesvorsitzender der ASG: Liebe Genossinnen und Genossen! Herzlichen<br />

Dank an die Antragskommission, dass sie diesen Antrag spontan aufgegriffen<br />

und ihm auch zugestimmt hat. Elke hat schon darauf hingewiesen: Wir dürfen es<br />

dabei nicht belassen. Man könnte eigentlich der Union und der FDP dankbar sein,<br />

dass sie uns diese Vorlage liefern. Denn diese Vorlage gibt uns eine einmalige Chance,<br />

jetzt das umzusetzen, worüber wir seit gestern reden. Wir reden seit gestern über die<br />

Eindeutigkeit in der Identität unserer Politik, und wir reden über Eindeutigkeit, auch<br />

was Kampagnen vor Ort angeht.<br />

Wenn wir eine Gesundheitspolitik vor uns haben mit Festschreibung des Arbeitgeberbeitrages,<br />

mit Pauschalierung des Beitrages der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

– das heißt, die Sekretärin soll so viel zahlen wie der Chefarzt –, dann müssen<br />

wir sagen: Das hat mit unserem Menschenbild und mit unserem Gesellschaftsbild<br />

überhaupt nichts zu tun. Wir haben das ausgerechnet: All diejenigen, die weniger als<br />

1.835 Euro Monatseinkommen haben, zahlen zukünftig massiv mehr, und die, die<br />

mehr verdienen, zahlen massiv weniger. Auch das hat mit unserem Gesellschafts- und<br />

Menschenbild nichts zu tun.<br />

(Beifall)<br />

Starke Schultern müssen mehr tragen. Das darf nicht nur der populistische Slogan<br />

sein, um Beifall zu bekommen. Das muss Wirklichkeit sein. Von wegen, dass die CDU<br />

auf einem sozialdemokratischen Weg sei. Verbal vielleicht, aber praktisch nicht. Das<br />

können wir an der Stelle deutlich machen.<br />

(Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, ich will noch auf einen anderen Punkt hinweisen,<br />

der mir ganz wichtig ist. Eine große Krankenkasse in Deutschland hat ausgerechnet:<br />

Wenn das, was die Koalition vorhat, umgesetzt wird, dann würden 63 Prozent ihrer<br />

Mitglieder alimentiert werden müssen. Denn Union und FDP sagen ja, dass die<br />

niedrigen Einkommen aus Steuermitteln zusätzlich gefördert werden sollen. 63 Prozent<br />

der Mitglieder der gesetzlichen Kranken! Das heißt, 32 Millionen Menschen in<br />

Deutschland müssten Anträge auf Alimentierung ihrer GKV-Beiträge stellen. Auch das<br />

ist nicht unser Menschen- und Gesellschaftsbild. Arbeitnehmer, die ordentlich arbeiten,<br />

Rentner, die Lebenslohn beziehen, dürfen nicht massenhaft zu Alimentenempfängern<br />

werden, nur damit Unternehmen mehr Gewinne machen und die Finanzindustrie<br />

mehr gefördert werden kann. Dies entmündigt, und dies lehnen wir ab.<br />

(Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, unsere Position ist da recht klar: Wir wollen<br />

nicht, dass diese Kursänderung durchgeführt wird. Wir wollen auch nicht, dass wir in<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 399

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