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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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BERICHT DER ANTRAGSKOMMISSION<br />

schon gebrochen. Ich denke insbesondere an das große Versprechen, eigentlich sei<br />

die Union so ähnlich wie wir und eigentlich wäre sie für all das, was wir ihr mühsam<br />

abgerungen haben, selber verantwortlich. Mindestlöhne, Kündigungsschutz und<br />

Mitbestimmung: Wer die Regierungserklärung und die Koalitionsvereinbarung sieht,<br />

weiß: Alle diese Versprechen sind schon jetzt gebrochen. Der Kündigungsschutz wird<br />

abgeschafft durch die Ausweitung der befristeten Beschäftigung. Bei den Mindestlöhnen<br />

ist vereinbart, dass gewissermaßen FDP und Arbeitgeberverbände bei jeder<br />

Verlängerungsentscheidung ein Veto-Recht haben. Es wird am Ende der vier Jahre<br />

christlich-liberaler Koalition weniger Mindestlöhne geben als heute. Auch das ist ein<br />

gebrochenes Versprechen.<br />

An der Mitbestimmung kann man sehen, dass Schwarz-Gelb die deutschen Gesetze<br />

zwar nicht ändern will, aber aktiv mitmacht bei der Schaffung einer europäischen Privatgesellschaft,<br />

einer Art europäischer GmbH, die dann mitbestimmungsfrei konstituiert<br />

werden kann. Darüber kann die gesamte Mitbestimmung in Deutschland kaputtgehen.<br />

Das dürfen wir nicht zulassen. Das bringen wir in diesem Antrag zum Ausdruck.<br />

252<br />

(Beifall)<br />

Wenn wir über Oppositionspolitik reden, dann gehört dazu, dass wir nicht bei dem stehen<br />

bleiben können, was wir bisher gesagt haben. Wir müssen uns also auch weiterentwickeln.<br />

Das ist eine Aufgabe, die wir miteinander zustande bringen müssen. Es wird an den<br />

entscheidenden Stellen gesagt, wo es notwendig ist. Wenn wir also hier formulieren, dass<br />

wir der Bundesregierung ein eigenes sozialdemokratisches Steuerkonzept entgegensetzen,<br />

dann bedeutet das auch, dass wir das, was wir bisher an Forderungen haben, auch weiter<br />

entwickeln wollen. Wir wollen eine sozialdemokratische Steuerpolitik entwickeln.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, natürlich müssen wir, wenn wir uns mit der<br />

Wahlniederlage auseinandersetzen, den Blick auf die Zukunft richten. Das geschieht<br />

in einem Kapitel, das für die Zukunft der Sozialdemokratischen Partei wichtig ist,<br />

ein Kapitel, das dazu beitragen soll, dass wir uns als Sozialdemokratische Partei neu<br />

aufstellen können. Wir haben es „Politische Initiativen für eine Gesellschaft der<br />

selbstbestimmten und freien Bürgerinnen und Bürger“ genannt. Das ist ein großer<br />

Anspruch. So ist es auch gemeint.<br />

Zwei Dinge sollen angesprochen werden. Wir lassen uns von der Union und von der<br />

FDP nicht ausbürgern, indem sie sagen, sie seien eine bürgerliche Koalition und der<br />

Rest des Landes gehöre nicht zur Demokratie dazu. Das ist nicht akzeptabel. Wir sind<br />

die Partei der Bürgerrechte. Wir waren schon eine demokratische Partei, als es die<br />

Demokratie in Deutschland noch nicht gegeben hat.<br />

(Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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