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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

Thomas Schuler, Sachsen: Liebe Genossinnen und Genossen, ich bleibe beim Thema<br />

Öffnung zur Gesellschaft.<br />

Politische Systeme, auch die Demokratie, sind dafür anfällig, dass sich das politische<br />

Geschäft abkapselt – ich zitiere das spitze Stichwort „Raumschiff Willy-Brandt-<br />

Haus“ – und dass politische Akteure an Bodenhaftung verlieren. Die <strong>SPD</strong> ist sich<br />

dessen bewusst und steuert gegen. Ich erinnere euch an Kurt Becks „nahe bei den<br />

Menschen“ und an Sigmar Gabriel gestern mit den Nervenenden und seinem Appell<br />

„raus ins Leben“.<br />

Wie ihr seit gestern wisst, habe ich ein Faible für Frühwarnsysteme. Neben den<br />

Jusos haben wir in unserer Partei noch ein weiteres Frühwarnsystem, und zwar die<br />

Wohlfahrtsverbände aus der Tradition der Arbeiterbewegung, nämlich die AWO und<br />

den ASB.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Natürlich sind viele von uns Mitglied in einem dieser Verbände. Falls jemand noch<br />

kein Mitglied ist: Draußen am AWO-Stand gibt es auch noch Anträge für eine<br />

Mitgliedschaft. – Die Parteistrategen stecken die AWO und andere aber in eine Schublade<br />

mit der Aufschrift „Vorfeldorganisationen“. Einen so distanzierenden Begriff für<br />

historische und politische Nähe muss man erst einmal erfinden.<br />

Im Leitantrag fehlen bisher auch die AWO und der ASB – wieder einmal. Meine Bitte<br />

ist deswegen, den Initiativantrag 6 zu unterstützen, mit dem dieses korrigiert wird.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wenn wir raus ins Leben sollen, dann reichen eine<br />

halbe Zeile im Leitantrag, ein AWO-Mitgliedsbuch und eine sozialpolitische Diskussion<br />

allein nicht aus. Die Parole heißt dann: Wir müssen auch mitmachen. Aber wie? Ich<br />

will euch zwei Beispiele aus meinem Umfeld, der AWO-Chemnitz, nennen.<br />

In unserem Vorstand haben wir stets einige jüngere Mandatsträger – sei es aus Bundestag,<br />

Landtag oder Stadtrat –, und sie loben unisono, wie wichtig es für sie ist, zu sehen,<br />

wie sich neue Bundesgesetze oder städtische Verordnungen bewähren. Kommen sie<br />

in der Praxis überhaupt an, oder haben die zwischengeschalteten Bürokraten und<br />

Bedenkenträger die eigentlichen politischen Ziele weichgespült oder gar pervertiert?<br />

Außerdem: Wo gab es handwerkliche Fehler, wo muss man dringend etwas nachbessern?<br />

Dass unsere Politiker solche Frühwarnsysteme nicht genug nutzen, hat der<br />

<strong>SPD</strong> beim zögerlichen Nachbessern zu Hartz IV erheblich geschadet.<br />

Übrigens: Nicht nur bei solchen fachlichen Fragen funktioniert die AWO als Frühsystem.<br />

In der alltäglichen Arbeit eines AWO-Vorstandes, also bei den Diskussion und<br />

vor allem bei den Ortsterminen in unseren Einrichtungen, erhält ein Abgeordneter<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 339

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