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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

wie für jede andere Partei. Für mich und für viele Wählerinnen und Wähler ist die<br />

Partei per se glaubwürdig gewesen. Sie war diejenige, auf die sich die kleinen Leute<br />

verlassen konnten. Niemand in dieser Republik musste befürchten, zurückgelassen zu<br />

werden, weil es die <strong>SPD</strong> gab. Möglicherweise hat man auch mal anders gewählt, aber<br />

man wusste ganz genau: Wenn es darauf ankommt, ist die <strong>SPD</strong> für die kleinen Leute<br />

da. Das hat man uns bei dieser Wahl nicht mehr geglaubt. Ich denke, wir müssen dahin<br />

zurück, dass man es uns wieder glaubt. Wir müssen uns zurückbesinnen auf unsere<br />

Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Auf diese Grundwerte, die ja auch<br />

in unserem Programm stehen – die Glaubwürdigkeit gehört als vierter Wert eigentlich<br />

dazu –, müssen wir uns zurückbesinnen. Wir dürfen jetzt nicht zurückfallen auf<br />

zwar gute und richtige tagespolitische Erwägungen – die gibt es auch; die müsst ihr<br />

im Bundestag abarbeiten –, sondern müssen uns darüber klar sein, dass wir erst den<br />

Grundstein des Vertrauens beim Wähler und bei der Wählerin schaffen müssen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Zum Thema Hamburger Programm: Das Hamburger Programm ist gut, aber es<br />

ist nicht übergekommen. Auch da gab es ein klares Kommunikationsdefizit. Ihr<br />

werdet euch vielleicht erinnern: Im Wahlkampf haben sich einige Vertreter der<br />

Medien hingestellt und allen Ernstes behauptet, die <strong>SPD</strong> habe keine Konzepte.<br />

Dabei hatten wir das Hamburger Programm und ein ausgezeichnetes Regierungsprogramm.<br />

Trotzdem konnten die ungestraft und unwidersprochen sagen, wir hätten<br />

keine Konzepte. Dabei sind wir die einzige Partei, die wirklich ein vernünftiges,<br />

zukunftsweisendes, visionäres Konzept hat. Warum haben wir es nicht geschafft, das<br />

herüberzubringen? Warum können wir nicht mehr so kommunizieren, wie wir das<br />

mal konnten? Warum können wir nicht die Fortschrittspartei und die Reformpartei<br />

sein? Wir erheben ja diesen Anspruch. Warum bringen wir das nicht rüber? Darüber<br />

müssen wir nachdenken.<br />

Genossinnen und Genossen, es gibt ganze Reihe von Bereichen, über die man noch<br />

reden könnte. Ein Punkt ist für mich als ASJ-Vorsitzender natürlich besonders wichtig:<br />

Freiheitsrechte. Wir bekennen uns in unserem Hamburger Programm zu den<br />

Freiheitsrechten. Trotzdem haben wir in den zurückliegenden Jahren auch die Freiheitsrechte<br />

drastisch eingeschränkt. Wir hatten sogar einen Innenminister, der gesagt<br />

hat, es gebe ein Grundrecht auf Sicherheit und dieses stehe gegen die Freiheitsrechte.<br />

Das ist natürlich Unsinn, das steht im Grundgesetz nicht drin. Natürlich müssen wir<br />

die Sicherheit in angemessener Form absichern. Es gibt sicherlich einen Anspruch auf<br />

Schutz durch den Staat vor Kriminalität und vor Unsicherheit. Aber die Freiheitsrechte<br />

als solche müssen immer Bestand haben. Wir müssen unser Bekenntnis glaubwürdig<br />

vertreten. Für den Terrorismus haben wir eine Menge an Einschränkungen einfach<br />

so hingenommen …<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 79

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