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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

dem, was wir beschließen, und dem, was dann tatsächlich getan worden ist, gesprochen<br />

worden. Es ist von Widersprüchen gesprochen worden, die damit zusammenhängen.<br />

Natürlich gab es davon sehr viel mehr als lediglich bei Hartz IV oder Rente mit 67,<br />

jeweils immer in Bezug auf die Erwartungen, die an die <strong>SPD</strong> gerichtet waren, und<br />

nicht unmittelbar bezogen auf Beschlüsse, die allgemeine Öffentlichkeit ohnehin<br />

meistens gar nicht so genau kennt.<br />

In der Tat ist es ein Schlüsselproblem, inwieweit wir zu einem roten Faden kommen<br />

können und die Beliebigkeit hinter uns lassen können. Auf der einen Seite ein klares<br />

Bekenntnis etwa im Grundsatzprogramm zu der öffentlichen Infrastruktur, aber dann<br />

ein systematisches Weiterverfolgen irgendwelcher Konzepte zur Bahnprivatisierung.<br />

Wen irritiert das nicht, innerhalb der Partei und außerhalb der Partei?<br />

132<br />

(Beifall)<br />

In der Tat dann die Versuche der Re-Regulierung der Finanzmärkte oder der Neuregulierung<br />

der Finanzmärkte. Aber dann dürfen wir nicht verschweigen, dass die<br />

Heuschrecken von uns sogar schwärmeweise ein paar Jahre vorher mit losgelassen<br />

worden sind.<br />

(Beifall)<br />

Nur wenn man sich tatsächlich zu Fehlern bekennt, wird das, was wir gut gemacht<br />

haben, auch glaubwürdig. Glaubwürdigkeit hängt damit zusammen, dass wir tatsächlich<br />

zeigen: Hier gibt es einen Erkenntnisprozess. Dann müssten wir die Frage beantworten:<br />

Was ist denn eigentlich der Grund, warum solche Fehler entstanden sind? Es ist<br />

ja nicht so, dass es nicht Warnungen, Hinweise oder sonst etwas aus der Parteidiskussion<br />

gegeben hätte. Und das hängt mit der politischen Verfahrenskultur, mit der<br />

Willensbildungskultur zusammen, wie sie sich in der <strong>SPD</strong> und auch darüber hinaus<br />

entwickelt hat. Eine zunehmende Fixierung der gesamten Willensbildung, geradezu<br />

ein Verlagern, ein Ausquartieren der politischen Willensbildung an die Medien, die<br />

Verwechslung von öffentlicher Meinung mit tatsächlichen Meinungen – unsere Basis<br />

sind doch nicht die Medien, sondern die Basis ist die allgemeine Bevölkerung, die<br />

gegenüber dem genauso skeptisch geworden ist, was in den Medien steht und was ja<br />

längst zu zunehmenden Entfremdungen geführt hat.<br />

(Beifall)<br />

Wenn wir die Frage beantworten wollen, wie wir aus vorhandenen Mehrheiten politische<br />

Mehrheiten machen wollen, wie wir aus vorhandenem sozialdemokratischen Bedürfnis<br />

sozialdemokratische Mehrheiten machen wollen, müssen wir an genau an dieser Stelle<br />

ansetzen. Wir müssen die Schlüsselbegriffe, die uns fehlgeleitet haben oder die uns in<br />

Sackgassen geführt haben, erkennen. Da ist die Kultur des Neoliberalismus, über die<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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