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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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Kulturforum der Sozialdemokratie<br />

BERICHT DES GENERALSEKRETÄRS<br />

Aufgabe des Kulturforums der Sozialdemokratie ist es laut Satzung, „Fragen der<br />

kulturellen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und international durch<br />

Veranstaltungen, Publikationen oder auf andere geeignete Weise aufzugreifen und durch<br />

möglichst umfassende Erörterung zu ihrem Verständnis beizutragen“. Seit 1983, als<br />

ältestes Forum der Sozialdemokratie, gegründet von Willy Brandt und Peter Glotz, setzt<br />

sich das Kulturforum für künstlerische und intellektuelle Belange besonders ein, trägt<br />

zur Erweiterung des Sachverstands der <strong>SPD</strong> in kulturpolitischen Fragen bei und bietet<br />

sich als respektabler Ansprechpartner für Gruppen aus dem Bereich des Kulturlebens<br />

an. Gerade in grundsätzlichen Fragen von Wechselwirkungen zwischen kulturellen<br />

Entwicklungen und den Ideen der sozialen Demokratie liegt ein Schwerpunkt des<br />

Meinungsaustausches. Das Kulturforum kümmert sich, weit über Wählerinitiativen,<br />

Aufrufe und Unterstützertreffen hinaus, um den Austausch von „Macht und Geist”<br />

und bringt die Politik der sozialen Demokratie kontinuierlich mit künstlerischen wie<br />

intellektuellen Impulsen zusammen.<br />

Entscheidend bleibt für uns der Eigenwert des Künstlerischen. Kultur ist elementare<br />

Basis von Demokratie, Kultur ist Grundlage von Dialog, Teilhabe und internationaler<br />

Verständigung. Auf das Verstörende und Provokative der Kunst, „auf die Erfahrungsräume<br />

des Menschen jenseits seiner Marktrollen als Konsument und Arbeitskraft”<br />

(Wolfgang Thierse) sind wir angewiesen.<br />

Auch in den Jahren 2007 bis 09 unter den Rahmenbedingungen der Großen Koalition<br />

konnte die <strong>SPD</strong> den kulturellen Aufbruch der rot-grünen Regierungsjahre fortsetzen:<br />

sowohl innerparteilich, wie auch gesamtgesellschaftlich nahm die Bedeutung kulturell<br />

geprägter Sichtweisen, künstlerischer Interventionen und kulturpolitischer Themen zu.<br />

Verstärkt geriet in den Blick, wie in der globalen Informationsgesellschaft politische<br />

Lösungen und wirtschaftlicher Erfolg mit Kreativität und Kultur zusammenhängen.<br />

Zudem erlebte der klassische sozialdemokratische Ansatz, der besonderen sozialen<br />

Verantwortung gegenüber Künstlerinnen und Künstlern unter den Verhältnissen<br />

von Soloselbständigkeit, von prekären Arbeitsverhältnissen und „digitaler Boheme”<br />

eine Renaissance. „Aktivierende Kulturpolitik” (Oliver Scheytt), d.h. eine staatliche<br />

Kulturförderung, die auch darauf abzielt, die Kräfte von Zivilgesellschaft und von<br />

privater, auch marktwirtschaftlicher, Initiative zu stärken, wurde zu einem Schlüsselbegriff.<br />

War die kulturelle Nähe bisher fast sozialdemokratisches Alleinstellungsmerkmal,<br />

so begannen nun auch andere Parteien die Ämter der Bundeskulturpolitik ernst zu<br />

nehmen und die Bedeutung kultureller Diskurse und künstlerischer Multiplikatoren,<br />

des „Feuilletons” und des „Boulevards” zu begreifen. Es entstand eine – kulturelle<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 543

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