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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

ersten Mal sind wir nicht mehr mitgliedsstärkste Partei in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Es war als Ortsvereinsvorsitzender, das kann ich euch sagen, kein Vergnügen, im wöchentlichen<br />

Abstand die Austritte aus der Partei in der Post auf dem Schreibtisch zu haben.<br />

Warum ist das passiert? Das ist heute schon vielfach angesprochen worden. Das Vertrauen,<br />

das die Mitglieder, aber auch die Menschen in uns gesetzt haben, ist verloren gegangen.<br />

Das Soziale in dem Parteinamen unserer Partei war nicht mehr existent. Hartz IV und<br />

die Rente mit 67 – das ist auch schon erwähnt worden – sind sicherlich die Bausteine, die<br />

dazu geführt haben. Ich finde, der neugewählte Parteivorstand muss ganz selbstkritisch<br />

damit umgehen und auch mögliche Fehler eingestehen, um notwendige Korrekturen an<br />

diesen Gesetzen dann auch vorzunehmen. Das ist meines Erachtens unabänderlich.<br />

158<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wir brauchen Visionen – diese Partei hat derzeit<br />

meines Erachtens keine Visionen –, um von der Gesellschaft wahrgenommen zu werden.<br />

Die Menschen fragen sich: Warum sollen wir die <strong>SPD</strong> wählen? – Das ist derzeit nicht<br />

transportabel. Visionen könnten sein: Bildung, regenerative Energien und die soziale<br />

Gerechtigkeit, für die wir in unserem Parteinamen seit ganz vielen Jahren stehen haben,<br />

wieder zu verwirklichen.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, darüber hinaus brauchen wir aber auch Kontinuität<br />

in der Führung. Enrico Schäfer hat das vorhin schon angesprochen. Das Partei programm<br />

ist das eine, und das Vertrauen in das Führungspersonal ist das andere.<br />

Wir haben in Kassel einen Eingang, in dem alle Parteivorsitzenden mit Bild hängen.<br />

Da ist nicht mehr viel Platz. Ich hoffe, dass die neugewählte Spitze mit Sigmar Gabriel<br />

an der Spitze lange Zeit dort hängen wird. Mein Appell an die neue Spitze mit Sigmar<br />

Gabriel und Andrea Nahles ist, dass sie zusammen mit dem gesamten Parteivorstand<br />

mit einer Stimme sprechen.<br />

Ich habe heute in der „Rheinischen Post“ gelesen, dass dort von Nahles und Gabriel als<br />

einer Sterbenotgemeinschaft die Rede war, weil sie bis vor kurzem ja noch nicht einmal<br />

ihre Telefonnummern kannten. Ich denke aber, dass es möglich ist, diese Brücken auch<br />

zu überwinden. Sigmar, du warst ja einmal in Lohfelden. Dort habe ich dich erlebt; das<br />

wirst du nicht mehr wissen. Ich muss sagen: Das war klasse. Da warst du noch Ministerpräsident<br />

von Niedersachsen. Ich traue dir das zu – und Andrea Nahles genauso.<br />

Wir brauchen neue Köpfe.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wenn es gelingen wird, dass wir das „S“ in unserer<br />

Partei wieder stärken, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen und eine<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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