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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Das ist nicht nur meine Meinung. Ich konnte das taufrisch hören, als Egon Bahr vor<br />

kurzem in Zittau am Internationalen Hochschulinstitut, der kleinsten Uni Deutschlands,<br />

mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde. Dort haben das renommierte<br />

Politiker aus Tschechien und Polen nochmals bestätigt. Deshalb, muss ich euch sagen,<br />

bin ich stolz auf diese Partei. Wir sollten das nie vergessen.<br />

(Beifall)<br />

Ich glaube, dieses Land hat sich nicht nur durch die Wiedervereinigung verändert.<br />

Es gab Eingriffe, gerade durch uns ostdeutsche Länder. Ihr wisst ganz genau, dass<br />

wir uns damals Tarifen versperrt haben, als aufgrund von Verfehlungen Niedriglohn<br />

eingeführt wurde. Das ist nicht auf unsere Partei zurückzuführen. Ich komme aus<br />

Sachsen, und da regiert seit immerhin 20 Jahren die CDU.<br />

Ich möchte noch Folgendes sagen: Ich glaube nicht, dass wir uns ständig neu erfinden<br />

müssen, dass wir uns ständig selbstkritisch das Leben schwer machen müssen. Wir<br />

haben ein hervorragendes Regierungsprogramm. Wir haben ein hervorragendes<br />

Grundsatzprogramm. Wir haben einen hervorragenden Deutschland-Plan. Alle,<br />

die für uns kandidiert haben, ob auf Bundesebene oder auf kommunaler Ebene, sind<br />

hervorragende Kandidaten gewesen. Ich glaube, wir machen nur einen Fehler: Wir –<br />

auch wir Sozialdemokraten – leben in einer Mediengesellschaft. Auch der Wähler<br />

lebt in einer Mediengesellschaft. Es ist, denke ich, oft wesentlich einfacher, als wir es<br />

uns vorstellen, warum man Wahlen verliert. Ich glaube nicht, dass es nur Hartz IV<br />

und die Rente mit 67 sind. In einer entsolidarisierten Gesellschaft erhoffen sich die<br />

Menschen Solidarität. Wenn die Partei, die für Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit<br />

steht, selbst nicht so richtig solidarisch miteinander umgeht und dann auf irgendeine<br />

Schlagzeile in den Medien reinfällt – die Medien sind ja heutzutage auch unter<br />

Druck; auch sie können nicht mehr in die Tiefe gehen –, dann halte ich das für einen<br />

gravierenden Fehler.<br />

(Beifall)<br />

Ich danke allen Vorrednern. Jeder von uns weiß: Jede dieser Reden ist nur ein kleines<br />

Puzzlestück. Keiner von uns kann ein Patentrezept liefern. Ich danke an dieser Stelle<br />

auch den Mitarbeitern im Willy-Brandt-Haus. Gerade mit Beginn der Weltwirtschaftskrise<br />

und unserer Wahlniederlage sind dort die Rechner heißgelaufen, und<br />

nicht jeder konnte gleich eine Antwort bekommen. Aber ich finde, dort wird hervorragende<br />

Arbeit geleistet. Wir sollten fragen: Warum ist es so, und wie können wir es<br />

gemeinsam besser machen?<br />

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Kurt Beck, der das Grundsatzprogramm unterschrieben<br />

und damit den Linksruck ermöglicht hat. Ich bedanke mich bei Franz. Franz,<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 123

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