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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

uns unsere Niederlage gönnen, dass wir sie verdient haben. Warum tun sie das? Sie<br />

machen das auf der einen Seite am Thema Vertrauen und Glaubwürdigkeit fest. Es<br />

geht darum, was wir vorher versprochen und anschließend getan haben.<br />

Ich sage dazu sehr klar – auch nach dem, was Gernot Grumbach und andere gesagt<br />

haben –: Daran haben auch wir einen Anteil, den wir benannt haben. Deswegen fordere<br />

ich alle anderen auch auf, ihre Anteile zu benennen; denn man muss am Anfang der<br />

Debatte ehrlich sein, damit man die richtigen Konsequenzen zieht.<br />

Der zweite Teil ist die Frage der politischen Kultur in der <strong>SPD</strong> und über die <strong>SPD</strong>.<br />

Dazu ist viel gesagt worden: zu der Frage, wie wir mit Vorsitzenden, mit Gremien<br />

und untereinander und miteinander umgegangen sind und was das für Flügelauseinandersetzungen<br />

heißt. Das bedeutet vor allem, dass wir beenden müssen, dass jede<br />

Strategie und jede Sachfrage zu einer Macht- und Personalfrage wird.<br />

(Beifall)<br />

Dazu gehört auch ein Aufräumen mit der Frage, was das mit der politischen Mitte<br />

ist. Das Thema Politische Mitte ist nicht ein Hinterherrennen hinter soziologischen<br />

Kleingruppen, sondern es geht bei dem Konzept der politischen Mitte – zumindest<br />

habe ich es immer so verstanden; vielleicht wollte ich es auch so verstehen – um ein<br />

Konzept über die Deutungshoheit gesellschaftlicher Entwicklungen. Insofern ist das<br />

richtig. Ein Hinterherrennen hinter nicht existenten soziologischen Kleingruppen<br />

führt uns aber in die Irre.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Das führt uns letztlich zur entscheidenden Frage, die die Wählerinnen und Wähler<br />

genauso umgetrieben hat: Für was stehen wir? Was will die Sozialdemokratie? Die<br />

Sozialdemokratische Partei ist nach wie vor vor allem auch die Partei von Gerechtigkeit<br />

und Arbeit. Ich will keine allgemeine Debatte darüber führen, aber ich will den<br />

Punkt einmal vertiefen.<br />

Das tue ich anhand des Themas Hartz IV. Das Thema Hartz IV hat viele richtige<br />

Facetten. Das gilt für Fördern und Fordern. Es gilt, dass wir das Zuständigkeitschaos<br />

zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe beendet haben, dass wir die versteckte Armut<br />

beendet haben. Wir müssen aber doch zur Kenntnis nehmen, dass sich all diejenigen,<br />

die wir auch ansprechen wollten – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer –, durch<br />

Hartz IV hinsichtlich ihrer sozialen Sicherheit, hinsichtlich ihres sozialen Status<br />

verunsichert fühlten. Angst ist kein guter Ratgeber in Veränderungsprozessen, liebe<br />

Genossinnen und Genossen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 95

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