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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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REDE ANDREA NAHLES<br />

Genossinnen und Genossen, wir sind die Partei der sozialen Gerechtigkeit. Soziale<br />

Gerechtigkeit ist nicht irgendein Leitsatz der <strong>SPD</strong>. Soziale Gerechtigkeit ist<br />

das Fundament unserer politischen Arbeit. Wir wissen, in unserem Land geht es<br />

nicht immer nur gerecht zu. Manche behaupten, das sei der Preis von Fortschritt.<br />

Aber das ist nicht unser Verständnis von Fortschritt. Erfolgreiche Wirtschaftspolitik<br />

und soziale Gerechtigkeit stehen eben nicht gegeneinander. Lassen wir uns<br />

an dieser Stelle – Sigmar hat das ausgeführt – nicht auseinanderdividieren. Wir<br />

haben auch in Hamburg mit unserem Programm eine Grundlage gelegt. Ich sage:<br />

Fortschritt, das heißt für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten immer: mehr<br />

Gerechtigkeit. Das ist dann sozialdemokratischer Fortschritt, liebe Genossinnen<br />

und Genossen.<br />

(Beifall)<br />

Lieber Michael, zu dem, was das Verhältnis zu den Gewerkschaften angeht,<br />

möchte ich auch als zukünftige Generalsekretärin, sofern ich das Vertrauen hierfür<br />

bekomme, etwas sagen. Wir sind keine Schicksalsgemeinschaft mehr. Das waren<br />

wir früher, der politische und der betriebliche Arm der Arbeiterbewegung. Das<br />

sind wir heute nicht mehr. Manchmal leiden wir noch ein bisschen darunter, habe<br />

ich manchmal das Gefühl. Aber die <strong>SPD</strong> ist keine Gewerkschaftspartei, und die<br />

Gewerkschaften sind keine Parteiengewerkschaften. Aber wir können doch immer<br />

noch eine Wertegemeinschaft sein. Wir können unsere Arbeit doch immer noch<br />

auf gemeinsamen Überzeugungen fußen lassen. Und wenn wir uns in einzelnen<br />

Meinungen dann unterscheiden, ist das kein Beinbruch.<br />

Wenn wir weiterhin dafür streiten, dass die Demokratie nicht am Werktor haltmacht,<br />

dass wir auch Bürgerinnen sind, wenn wir Arbeitnehmerinnen sind, wenn<br />

wir also für Arbeitnehmerrechte und für gerechte Löhne kämpfen, dann sind wir<br />

eine Werte gemeinschaft. Darauf wollen wir unsere Arbeit in Zukunft bauen.<br />

(Beifall)<br />

Ich werde morgen im Rahmen der Antragskommission noch mehr dazu sagen, was<br />

wir als Mitgliederpartei und als Volkspartei leisten müssen. Lasst mich nur ein paar<br />

Sätze dazu sagen. Wenn wir für das, was Sigmar heute politisch ins Feld geführt<br />

hat, nämlich für den Kampf um die Deutungshoheit, Schlagkraft gewinnen wollen,<br />

dann müssen wir unsere eigene Organisation stärken. Da geht es nicht darum,<br />

ob wir die richtige Agentur aussuchen für die nächsten Wahlkämpfe, sondern es<br />

geht darum, dass unsere eigenen Leute wieder überzeugt davon sind, dass es sich<br />

lohnt, wieder offensiv mit ihren Nachbarn, mit ihren Kollegen für unsere Sache<br />

einzutreten. Ich will nicht, dass mir Betriebsräte sagen: Wir kriegen die Hucke<br />

voll, wenn wir Werbung für die <strong>SPD</strong> in den Betrieben machen.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 215

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