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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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Aussprache<br />

AUSSPRACHE<br />

Harald Unfried, Bayern: Liebe Genossinnen und Genossen, ich glaube, wir müssen<br />

nach dem größten Wahldebakel nach 100 Jahren aufpassen, dass wir nicht eine Konstellation<br />

fortsetzen, die uns in dieses große Debakel geführt hat. Diese Konstellation<br />

ist die der zwei unterschiedlichen, grundverschiedenen Realitäten.<br />

Die eine Realität ist die von <strong>SPD</strong>-Bundesparteitagen und das, was die <strong>SPD</strong>-Spitze seit<br />

Jahren erzählt, nämlich, dass wir im Grunde genommen mit unserer Politik eigentlich<br />

richtig gelegen sind: mit Hartz IV, mit der Rente mit 67, mit der Ausweitung von<br />

Leiharbeit, mit der Bahnprivatisierung. Das ist die eine Realität; sie ist mittlerweile<br />

eine ziemlich monolithische Realität.<br />

Auf der anderen Seite ist die Realität draußen im Lande, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

Draußen im Lande hat es niemals Mehrheiten für die Rente mit 67 gegeben.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Es gab niemals Mehrheiten für Hartz IV. Es gab niemals Mehrheiten für eine Bahnprivatisierung.<br />

Es gibt keine Mehrheiten für einen Afghanistaneinsatz, und es hat<br />

niemals Mehrheiten für eine Ausweitung der Leiharbeit gegeben, die wir ja selber<br />

unter Wolfgang Clement mit angestoßen haben, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wenn wir diese Realität auf unserem Parteitag nicht betrachten, dann haben wir keine<br />

Chance, aus dem Tal herauszukommen, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Es reicht nicht aus, zu kommunizieren oder zu sagen, wir hätten eure Politik nicht<br />

richtig verstanden oder wir hätten das eine oder andere nicht gut ausdiskutiert. Liebe<br />

Genossinnen und Genossen, wenn wir nicht die Kraft und den Mut finden, uns auch<br />

inhaltlich zu korrigieren – etwa bei der Rente mit 67, die alle über einen Kamm schert,<br />

egal, ob Beamte oder Maurer -, kommen wir aus dem Tal der Tränen nicht heraus.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Zweiter Punkt. Liebe Genossinnen und Genossen, was uns Vertrauen gekostet und das<br />

Vertrauen in großem Maße erschüttert hat, war, dass wir mit Hartz IV die Abstiegsangst<br />

in die Mitte der Arbeitnehmer hineingetragen haben. Schaut euch doch einmal an,<br />

wer die eigentlich Leidtragenden von Hartz IV, vom Übergang der Arbeitslosenhilfe<br />

auf Arbeitslosengeld II, sind. Das sind genau die Arbeitnehmer, die relativ gut verdient<br />

und etwas geschaffen haben. Deren Absturz ist nun nach dem Übergang gigantisch.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 51

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