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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Heiko Maas, Tagungspräsidium: Das Wort hat jetzt Joachim Poß. Ihm folgt Katharina<br />

Kappelhoff.<br />

Joachim Poß, Parteivorstand: Liebe Genossinnen und Genossen, ich freue mich, auch<br />

mit meinem Beitrag dazu beitragen zu können, dass alle Dinge auf den Tisch kommen,<br />

zum Beispiel auch die Wahrnehmung eines Menschen, der schon seit Jahrzehnten<br />

in der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion und in der Partei mitwirkt, die sich<br />

womöglich von der Wahrnehmung anderer unterscheidet, die in der Tat eine stärkere<br />

Außensicht haben. Das will ich an wenigen Punkten klarmachen.<br />

Meine Quintessenz ist, dass es uns aus vielen Gründen, die gerechtfertigterweise genannt<br />

wurden, die mit der Entwicklungen der letzten Jahre zu tun hatten – die Stichworte<br />

der Agenda sind gefallen –, nicht gelungen ist – zunehmend in der letzten Zeit,<br />

bewiesen bei der Bundestagswahl –, unser Profil als linke Volkspartei zu ent wickeln,<br />

die in den Stadtteilen und Betrieben auch als linke Volkspartei sinnlich erfahrbar<br />

ist – aus welchen Gründen auch immer. Das ist für mich die Quintessenz. Und das<br />

muss ja unser Ziel sein. Aber unser programmatisches Selbstverständnis – das nicht<br />

erst seit Godesberg existiert, aber vielleicht verstärkt seit Godesberg – einer linken<br />

Volkspartei, die offen für alle Schichten der Bevölkerung ist und klarmacht, dass sie in<br />

erster Linie an der Seite der Arbeitnehmerschaft steht, hat sich nicht mehr vermittelt.<br />

Daran müssen wir arbeiten. Dazu einige wenige Stichworte ergänzend zu anderen,<br />

die zu Recht genannt wurden.<br />

Martin Schulz ist auf das Verhältnis von Finanzkapital und nationaler Politik eingegangen.<br />

Ich füge hinzu: auch nationaler sozialdemokratischer Politik. Das betrifft Fragen<br />

wie: Wie können wir mit einer anderen Steuerpolitik dieser Auseinanderentwicklung<br />

der Gesellschaft entgegenwirken? Oder gibt es da womöglich Grenzen, die wir selbst<br />

bei gutem Willen nicht überwinden können? Ich gebe Martin mit seiner Analyse<br />

ganz generell recht: Trotzdem sage ich als Anhänger, der ich immer war: Natürlich<br />

können wir die Finanzausstattung unseres Sozialstaates mit einer Vermögenssteuer,<br />

für deren Wiedereinführung ich immer war, und mit einer höheren Erbschaftssteuer<br />

besser ausstatten. Das heißt aber nicht, dass wir alle Widersprüche, die sich aus der<br />

Entwicklung des internationalen Finanzkapitals ergeben, auflösen können. Abgesehen<br />

von dieser Kleinigkeit braucht es für eine solche Politik – Florian Pronold hat das<br />

Stichwort Erbschaftssteuer erwähnt – auch noch politische Mehrheiten, sowohl im<br />

Bundestag als auch im Bundesrat.<br />

Das gilt übrigens auch für die Arbeitsmarktreform. Ich habe mit Ludwig Stiegler und<br />

vielen anderen im Vermittlungsausschuss gesessen. Ich habe gesehen, wie Herr Stoiber<br />

und Herr Koch, und wie sie alle heißen, gesagt haben: Was, so hohe Regelsätze, die<br />

müssen doch noch um 30 % abgesenkt werden! Das, wofür wir Schläge bekommen<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 119

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