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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

Ich sage das deswegen, weil viele sagen: Wieso? Der Unterschied ist doch gar nicht<br />

mehr so groß. Die Schwarz-Gelben machen das auch nicht so schlimm. – Ihr Leipziger<br />

Programm kennen die gar nicht mehr. Ich glaube, Herr Merz ist dort völlig unbekannt,<br />

und mit der FDP ist es auch nicht so schlimm.<br />

Weil wir von Sigmar aufgefordert worden sind, regelmäßig aus der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung“ vorzulesen, will ich euch einen Satz vorlesen, der heute in der „Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung“ steht und der von Angela Merkel formuliert worden ist.<br />

Da wurde sie nach ihrem Bild der schwäbischen Hausfrau befragt und hat geantwortet:<br />

„… um beim Bild zu bleiben, wenn die schwäbische Hausfrau eine kranke Familie hat,<br />

dann wird sie, um Medikamente kaufen zu können, notfalls auch Schulden aufnehmen.“<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wisst ihr, was das heißt? Das heißt, um Medikamente<br />

zu kaufen – das ist das, von dem wir eigentlich erwarten, dass das für die Menschen<br />

unabhängig von ihrem Geldbeutel möglich ist –, soll man künftig Schulden aufnehmen<br />

müssen. Das ist die Vorstellung, die Schwarz-Gelb von Gesundheitspolitik hat.<br />

Und weil das so ist, muss die Alternative zu Schwarz-Gelb sehr deutlich formuliert werden.<br />

Diese Zustandsbeschreibung, die wir jetzt in dem Antrag besser drin haben, versetzt<br />

uns in die Lage, zu sagen: Dort, wo uns die Wähler gesagt haben, wir seien nicht mehr<br />

gerecht genug, müssen wir Alternativen entwickeln. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir<br />

der schwarz-gelben Politik eine Steuerpolitik entgegensetzen, die anders ist als die bei<br />

denen. Nicht Steuerentlastung für die, die am meisten haben, sondern mehr nehmen<br />

von denen mit den großen Einkommen und Vermögen. Das ist der erste Schritt.<br />

Der zweite Schritt ist, dass wir die Steuerkonzepte nicht den Professoren, nicht der<br />

Initiative „Neue Marktwirtschaft“ und nicht den Schwarzen und den Gelben dieser<br />

Wespen-Koalition überlassen, sondern dass wir eine Steuerpolitik bzw. ein Steuerkonzept<br />

machen, das davon ausgeht, dass erstens jedes Kind im Staat gleich viel wert<br />

ist – also weg mit dem Ehegattensplitting! – und dass zweitens die Dinge, die gut für<br />

unsere Gesellschaft sind, gefördert werden, und dass die, die nicht gut sind, höher<br />

besteuer werden. Also: Wer die Umwelt verpestet muss schlechter behandelt werden<br />

als der, der sie schützt.<br />

(Beifall)<br />

Wer Arbeitsplätze erhält, muss besser dran sein als derjenige, der sie vernichtet und abbaut.<br />

Und wer mit Kindern zurechtkommen muss, der muss das anders machen können<br />

als derjenige, der keine Kinder hat. Es darf nicht mehr so sein, dass die Kinderförderung<br />

mit dem Einkommen steigt.<br />

Das sind Anforderungen an eine sozial gerechte Steuerpolitik, und die sollten wir als<br />

Gegenkonzept zu dem entwickeln, was Schwarz-Gelb macht.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 353

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