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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Dabei ging es nicht nur um die Rente mit 67, sondern es ging in den letzten Jahren<br />

um etwas viel tiefer Liegendes. Das, was er uns berichtet hat und was die Diskussionen<br />

mit ihm ausgemacht hat, war, dass die Kolleginnen und Kollegen das Gefühl hatten,<br />

dass wir ihre Lebensleistung nicht ausreichend anerkennen. Das kann man an einer<br />

solchen Diskussion wie der über die Rente mit 67 festmachen. Das kann man auch an<br />

anderen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Entscheidungen festmachen.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wir müssen uns aber sehr tief gehende Gedanken<br />

machen, wenn wir auch in Zukunft wieder ein Ohr und eine Stimme in den Betrieben<br />

haben wollen. Deswegen ist es so unabdingbar, dass wir mit den Gewerkschaften<br />

und den Betriebsräten wieder enger ins Gespräch kommen. Ohne sie werden wir die<br />

Meinungsführerschaft in Deutschland nicht zurückgewinnen, liebe Genossinnen und<br />

Genossen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Ich bin mir sicher, dass es dabei um viele inhaltliche Entscheidungen gehen wird. Es geht<br />

aber nicht nur um Inhalte, sondern es wird auch um den Stil unserer Arbeit gehen.<br />

Wenn der Kollege im Blaumann und mit dem Schweißkoffer vor uns steht und mit mir<br />

über die Rente mit 67 reden will, weil er nicht weiß, wie er es eigentlich 40, 45 Jahre<br />

lang schaffen soll, mit dem Schweißkoffer in der Hand durch den Doppelboden zu<br />

kriechen, und wir ihm dann mit Folienvorträgen über den demografischen Wandel<br />

kommen, dann entfernen wir uns nicht nur inhaltlich, sondern auch von der Sprache<br />

her von ihm. Deswegen müssen wir auch die Sprache wieder ändern, liebe Genossinnen<br />

und Genossen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Einen zweiten Punkt will ich zum Abschluss ansprechen. Ich bin der festen Überzeugung,<br />

wenn wir in vier Jahren auf der Bundesebene wieder ein besseres Ergebnis haben<br />

wollen, wenn wir wieder Regierungsverantwortung übernehmen wollen, dann ist auf<br />

der Strecke dahin ganz entscheidend, dass wir nicht nur gute Debatten im Deutschen<br />

Bundestag führen – das werden wir als Bundestagsfraktion machen – sondern dass wir<br />

auf dieser Strecke der kommenden vier Jahre auch vom Willy-Brandt-Haus aus, auch<br />

von der Zentrale aus alle Kraft in die Kommunen und in die Länder hineinlegen.<br />

Ohne diesen Weg wird das nicht funktionieren.<br />

(Beifall)<br />

Ich möchte gerne, dass wir auf dem nächsten Parteitag Hannelore Kraft als Ministerpräsidentin<br />

von Nordrhein-Westfalen und nicht als Fraktionsvorsitzende begrüßen.<br />

(Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 161

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