01.11.2013 Aufrufe

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6. Die ‚Endlösung‘ der jüdischen Frage bedeutete die vollständige<br />

Ausrottung aller Juden in Europa. Ich hatte im Juni 1941 den Befehl<br />

erhalten, in Auschwitz Vernichtungsmöglichkeiten einzurichten. Zu<br />

jener Zeit gab es im Generalgouvernement schon drei weitere<br />

Vernichtungslager : Belczek, Treblinka und Wolzek. Diese Lager<br />

unterstanden dem Einsatzkommando der Sicherheitspolizei und des<br />

SD. Ich besuchte Treblinka, um festzustellen, wie die Vernichtungen<br />

ausgeführt wurden. <strong>Der</strong> Lagerkommandant von Treblinka sagte mir,<br />

daß er 80.000 im Laufe eines halben Jahres liquidiert hätte. Seine<br />

Aufgabe war hauptsächlich die Liquidierung aller Juden aus dem<br />

Warschauer Ghetto. Er hat Monoxydgas verwendet, und ich hielt<br />

seine Methoden für nicht sehr wirksam. Als ich daher das Vernichtungsgebäude<br />

in Auschwitz errichtete, nahm ich Zyklon B in<br />

Verwendung, eine kristallisierte Blausäure, die wir in die Todeskammer<br />

durch eine kleine Öffnung einwarfen. Es dauerte je nach den<br />

klimatischen Verhältnissen 3 bis 15 Minuten, um die Menschen in<br />

der Todeskammer zu töten. Wir wußten, wann die Menschen tot<br />

waren, weil ihr Schreien aufhörte. Wir warteten gewöhnlich<br />

ungefähr eine halbe Stunde, bevor wir die Türen öffneten und die<br />

Leichen entfernten. Nachdem man die Körper herausgeschleppt<br />

hatte, nahmen unsere Sonderkommandos den Leichen die Ringe ab<br />

und zogen das Gold aus den Zähnen dieser Leichname.<br />

7. Eine andere Verbesserung gegenüber Treblinka war, daß wir<br />

Gaskammern bauten, die 2.000 Menschen auf einmal fassen<br />

konnten, während die 10 Gaskammern in Treblinka nur je 200<br />

Menschen aufnahmen. Die Art und Weise, in der wir unsere Opfer<br />

auswählten, war folgende : 2 SS-Ärzte waren in Auschwitz tätig, um<br />

die einlaufenden Gefangenentransporte zu untersuchen. Die<br />

Gefangenen mußten an einem der Ärzte vorbeigehen, der bei ihrem<br />

Vorbeimarsch sofort die Entscheidung fällte. Die Arbeitsfähigen<br />

wurden ins Lager geschickt. Andere wurden sofort in die<br />

Vernichtungsanlagen geschickt. Kinder in sehr jungen Jahren<br />

wurden stets vernichtet, da sie auf Grund ihrer Jugend unfähig<br />

waren, zu arbeiten. Noch eine andere Verbesserung gegenüber<br />

Treblinka war, daß in Treblinka die Opfer fast immer wußten, daß<br />

sie vernichtet werden sollten, während wir uns in Auschwitz<br />

bemühten, die Opfer zum Narren zu halten und sie im Glauben zu<br />

lassen, sie hätten ein Entlausungsverfahren durchzumachen.<br />

Natürlich erkannten sie auch häufig unsere wahren Absichten, und<br />

wir hatten aus diesem Grunde manchmal Aufruhr und Schwierigkeiten.<br />

Sehr häufig wollten Frauen ihre Kinder unter den Kleidern<br />

verbergen, aber wenn wir sie fanden, wurden die Kinder natürlich zur<br />

Vernichtung geschickt. Wir sollten diese Vernichtungen im<br />

geheimen ausführen, aber der faule und Übelkeit erregende<br />

Gestank, der von der ununterbrochenen Körperverbrennung<br />

ausging, durchdrang die ganze Gegend, und alle Leute, die in den<br />

umliegenden Gemeinden lebten, wußten, daß in Auschwitz<br />

Vernichtungen im Gange waren.<br />

8. Von Zeit zu Zeit erhielten wir besondere Gefangene von der<br />

lokalen Gestapo-Behörde. Die SS-Doktoren töteten solche<br />

Gefangene durch Benzin-Injektionen. Die Ärzte hatten Befehl,<br />

ordentliche Todesbescheinigungen auszustellen und konnten<br />

irgendeinen beliebigen Grund als Todesursache angeben.<br />

9. Von Zeit zu Zeit führten wir an weiblichen Insassen<br />

134

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!