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Der Jahrhundertbetrug

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dabei auf die außergewöhnlichen Schwierigkeiten bei Verwendung<br />

von Basis-Statistiken hin.<br />

„Die bei der Forschung benutzten Kriterien sind von Land zu Land<br />

verschieden und nicht immer genau. Dabei werden insbesondere zwei Arten<br />

angewandt : objektive Kriterien wie Sprache, kulturelle Zugehörigkeit und<br />

Religion; und subjektive Kriterien : Angaben auf Grund persönlicher Aussage.<br />

Jede Art hat ihre Vor- und Nachteile. Die objektiven Kriterien bestimmen die<br />

Nationalität nur indirekt und sind in Grenzfällen schwer anwendbar, z. B. im<br />

Falle von Zweisprachigkeit. Die gleiche Vorsicht muß man sogar in noch<br />

erhöhtem Maß bei der subjektiven Art walten lassen. Hier beeinflussen<br />

äußerlicher Druck und Opportunismus das Ergebnis besonders dann, wenn<br />

das Nationalgefühl nicht voll entwickelt ist oder wenn eine aufrichtige<br />

Antwort unangenehme Folgen haben könnte. Amtliche Angaben sind nicht<br />

immer zuverlässig, selbst dann nicht, wenn sie nicht grundsätzlich gefälscht<br />

worden sind, was auch vorgekommen ist. Jedoch kann die Kritik an den<br />

offiziellen Angaben nicht in gleichem Maß auf alle Länder angewendet<br />

werden, da die Zuverlässigkeit auch eine Frage der nationalen Politik ist.“<br />

Die Juden sind nur eine der Gruppen, an denen Kosinski<br />

interessiert ist; er legt verschiedene Zahlen vor, die im allgemeinen<br />

vergleichbar mit den oben angeführten für die jüdische Bevölkerung<br />

vor dem Kriege sind. Seine Angaben für die Zeit nach dem Weltkrieg<br />

sind jedoch in jederlei Hinsicht so unzuverlässig, daß er noch nicht<br />

einmal den Versuch macht, besondere Zahlen für den jüdischen<br />

Bevölkerungsanteil in der Zeit nach dem Weltkrieg zu nennen,<br />

obgleich er solche für andere Bereiche und Gruppen — z. B. Zigeuner<br />

— anführt. Dabei gibt er Zahlen an, die statistisch weniger wichtig<br />

sind, als die für die Juden, die den Mythologisten der<br />

Ausrottungsbehauptung zufolge in Osteuropa überlebten. In<br />

Wirklichkeit übernimmt er die Ausrottungslegende voll und ganz.<br />

Auf seiner grafischen Darstellung zeichnet er durch eine dicke Linie<br />

eine katastrophale Abnahme der jüdischen Bevölkerungsanteile in<br />

Polen, Ungarn, in Rumänien und der Tschechoslowakei ein. Dazu<br />

vermerkt er, daß die Gesamtverluste im Kriege für die Jugoslawen,<br />

Juden, Polen und Ostdeutschen 12,5 bis 14 Millionen betragen, ohne<br />

diese Angaben im einzelnen aufzugliedern, und verweist seine Leser<br />

auf die statistische Übersicht : „Bevölkerungsveränderung in Europa<br />

seit 1939“, die von Gregory (Grzegorz) Frumkin stammt. Dessen<br />

Angaben über die Judenschaft stammen aber von dem<br />

„Amerikanischen Jüdischen Kongreß“, der zionistischen<br />

Organisation in Amerika sowie dem „Centre de Documentation<br />

juive contemporaine“ in Paris. Kosinski nennt keine Zahlen für die<br />

Juden, kann es sich wohl auch nicht leisten, sie zu nennen. Die<br />

Zahlen über die ethnische Bevölkerung des kommunistischen<br />

Ungarn fußen auf der Sprache, während jene von den<br />

kommunistischen Ländern Polen, Rumänien und der<br />

Tschechoslowakei auf der „Nationalität“ beruhen, was immer man<br />

auch darunter verstehen mag. Natürlich rechtfertigt er sich damit,<br />

daß er „amtliche Statistiken, wie unvollkommen sie auch sein<br />

mögen“, verwendet hat.<br />

Wir dürfen dabei aber auch nicht übersehen, daß es ebenfalls<br />

gewaltige Schwierigkeiten beim Umgang mit den Zahlen in den<br />

westlichen Ländern gibt. Hier fehlen alle gesetzlichen, religiösen<br />

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