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Der Jahrhundertbetrug

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Band 5 der NMT-Protokolle, behandelt den Fall 4 — USA gegen<br />

Pohl. Teil B präsentiert „Das Konzentrationslager-System“ aus dem<br />

hervorgeht, daß die Konzentrationslager bemerkenswert hohe<br />

Sterblichkeitsziffern hatten. Im Anschluß daran wird in Teil E „Das<br />

Vernichtungsprogramm“ mit Dokumenten bekannt gemacht, die<br />

zeigen, daß die Deutschen die Krematorien in diesen Lagern gerade<br />

zur Zeit des Auftretens der hohen Sterblichkeitsziffern gebaut<br />

haben. Durch diesen Zusammenhang wird zwar versucht, glaubhaft<br />

zu machen, daß damit ein „Vernichtungsprogramm“ bewiesen<br />

würde“, doch ist diese Schlußfolgerung falsch.<br />

Ziehen wir die unterschiedlichen Sterblichkeitsziffern in den<br />

verschiedenen Lagern in Betracht, so erweist sich, daß die Zahl der<br />

Krematoriumsöfen in Auschwitz mit jener der anderen Lager, in<br />

denen Vernichtungen nicht stattgefunden haben, durchaus<br />

vergleichbar war. Im Jahre 1942 wurden in Dachau und<br />

Sachsenhausen Krematorien gebaut; jedes von ihnen enthielt 4 Öfen.<br />

In Dachau hatte ein Krematorium mit 2 Öfen bereits vor dem Jahre<br />

1942 bestanden; dieses ältere Krematorium wurde nach dem Jahre<br />

1942 weiter benutzt. Es ist höchst wahrscheinlich, daß es sich mit<br />

einem früheren Krematorium in Sachsenhausen genau so verhielt.<br />

Für Buchenwald gab es vor dem Krieg Einäscherungsmöglichkeiten<br />

in den nahegelegenen Städten Weimar und Jena. Nach Kriegsbeginn<br />

wurden Krematoriumsöfen im Lager gebaut und gegen Ende des<br />

Jahres 1941 hatte Buchenwald ein Krematorium mit 6 Öfen. Es hat<br />

den Anschein, daß das Krematorium in Weimar bis zum Kriegsende<br />

weiter benutzt wurde. 101 Es ist auch möglich, daß die Öfen in den<br />

Konzentrationslagern von Auschwitz, Dachau usw. zur Einäscherung<br />

von Leichen solcher Menschen herangezogen wurden, die mit<br />

den Lagern nichts zu tun gehabt hatten (z. B. russische<br />

Kriegsgefangene).<br />

Dies also ist unsere Ansicht über die Erscheinung der „Todeslager“<br />

unter den NS-Konzentrationslagern. Sie stimmt nicht mit der von<br />

Christophersen und Stäglich überein, die keine hohen Todeszahlen<br />

bemerkten und nicht davon überzeugt sind, daß es umfangreiche<br />

Einrichtungen zur Einäscherung in Auschwitz gegeben habe. Unsere<br />

Ansicht gründet sich auf die erheblichen Dokumente der Anklagebehörden<br />

und vergleichbares Beweismaterial. Ihre Meinung beruht auf<br />

ihren Beobachtungen in Auschwitz im Jahre 1944. Es mag scheinen,<br />

daß ihren Beobachtungen mehr zu trauen ist als dem dokumentarischen<br />

Material, doch glaube ich, daß eine sorgfältige Betrachtung<br />

der Dinge für unsere Theorie spricht, wobei ich ihre Beobachtungen<br />

nicht in Abrede stellen will.<br />

Sehr einfache Überlegungen erklären die Beobachtungen von<br />

Stäglich und Christophersen. Zunächst sind Todesfälle keine<br />

Angelegenheit, die die Lagerverwaltung von Auschwitz ausposaunt<br />

haben würde. Die Todesfälle und die damit verbundenen Einäscherungen<br />

wären natürlich so weit wie möglich verheimlicht worden. So<br />

beschwerte sich Pohl Mitte 1943 den Lagerkommandanten<br />

gegenüber darüber, daß die Krematoriumsgebäude allzu öffentlich<br />

an ausgesprochen bekannten Stellen lägen, wo sie „von allen<br />

möglichen Leuten begafft werden können“. Als Antwort auf Pohls<br />

Klage hatte Höß um die Krematorien II und III einen Grüngürtel<br />

pflanzen lassen. Darüber hinaus war es üblich, Leichen nur abends<br />

zum Krematorium zu bringen. 102 Daß Christophersen und Stäglich,<br />

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