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Der Jahrhundertbetrug

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„Danach nahmen sie Massendeportationen vor. Sie wählten eine Anzahl von<br />

Orten in Osteuropa aus, wohin sie Juden aus anderen Gebieten<br />

konzentrierten, im Einklang mit der von ihnen freimütig bekannten NS-<br />

Politik, ganz Europa vom jüdischen Einfluß zu befreien.“<br />

Im nachfolgenden Absatz widerspricht Grayzel dieser seiner<br />

Feststellung, indem er schreibt, daß die Deutschen das taten, wovon<br />

die alliierte Propaganda berichtete, nämlich Vernichtungen vornahmen,<br />

Gaskammern bauten etc. Grayzel unternimmt keinen<br />

Versuch, diese Widersprüche aufzuklären. 13<br />

Man mag sich darüber wundern, warum die Urheber des<br />

Schwindels uns die Dokumente serviert haben, die ganz allgemein<br />

das deutsche Vorgehen schildern. Die Betrüger standen vor<br />

folgenden Tatbeständen :<br />

(a) daß die Deutschen den Europäern erklärten, als die Deportationen<br />

in Gang gesetzt würden, die Juden würden umgesiedelt;<br />

(b) daß über den Umsiedlungsplan in der alliierten Presse berichtet<br />

wurde;<br />

(c) daß es im Hinblick auf die Dokumente notwendig war, unter<br />

drei Möglichkeiten zu wählen :<br />

1. keine Dokumente aus hohen Führungskreisen zur Judenpolitik<br />

vorzulegen,<br />

2. gefälschte Dokumente dieser Art vorzulegen und schließlich<br />

3. ausgewählte Dokumente zentraler Führungsstellen zu eben dieser<br />

Politik zu präsentieren.<br />

Den Umständen gemäß schien die dritte dieser Möglichkeiten die<br />

geeignetere. Es war sichtlich besser, ein von Göring unterzeichnetes<br />

echtes Papier vorzulegen, das von der „Endlösung“ der Judenfrage<br />

handelte, als ein gefälschtes oder gar keines vorzulegen. (Diese Darlegung<br />

bezog sich jetzt natürlich nicht auf das „Wannsee-Protokoll“,<br />

zumal Göring dort gar nicht anwesend war, sondern nur auf sein<br />

Schreiben an Heydrich vom 31.7.1941).<br />

Obgleich „Endlösung“ als „Auswanderung und Evakuierung“ klar<br />

definiert ist, war der Sachverhalt nicht zu umgehen, daß die<br />

Nationalsozialisten ihre Zielsetzung in solche termini gefaßt haben.<br />

Folglich behaupteten die Vertreter der Vernichtungslegende<br />

einfach, daß es sich halt um eine verschlüsselte Ausdrucksweise<br />

handele.<br />

In den Kriegsjahren war die Reichsregierung darangegangen, die<br />

Grenzen im Osten Deutschlands zu revidieren, aber auch Umsiedlungen<br />

vorzunehmen. So war es das Hauptziel des Rasse- und<br />

Siedlungshauptamtes der SS, ausgesuchte Reichsdeutsche und<br />

Volksdeutsche Osteuropas in die an Deutschland im Osten<br />

angrenzenden, vornehmlich ehemals deutschen Gebiete um- und<br />

anzusiedeln. Juden und Polen wurden aus diesen Bereichen<br />

vertrieben und in verschiedene Plätze des Generalgouvernements<br />

verbracht, so z. B. in einigen Fällen auch auf Bauernhöfe, die von<br />

Volksdeutschen geräumt worden waren, aber auch in besondere<br />

Ghettos oder in sog. „Z-Dörfer“ in Polen. Es würde sicher in unserer<br />

Geschichte etwas fehlen, wären nicht auch diese Umsiedlungen, die<br />

sich vor aller Öffentlichkeit vollzogen, zumal sie die Deutschbalten<br />

und Wolhyniendeutschen und auch andere Deutsche aus dem Balkan<br />

einschlössen, nicht auch irgendwie in die Vernichtungslegende<br />

eingebaut worden.<br />

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