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Der Jahrhundertbetrug

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Diese Vatikan-Erklärung ist nicht annehmbar. Es ist natürlich<br />

wahr, daß nur gelegentlich Bruchstücke, die Anmerkungen über<br />

Judenvernichtungen enthalten, in ihren Dokumenten erscheinen.<br />

Darüber hinaus würde kein vernünftiger Mensch leugnen, daß die<br />

meisten dieser Bruchstücke als erfundene Propaganda klassifiziert<br />

werden müssen, denn die Behauptungen der Vernichtungen sind<br />

entweder in gewissem Sinn mit anderen Behauptungen gekoppelt,<br />

was heute niemand abstreiten würde, oder sie sind mit anderen<br />

Ungereimtheiten verquickt, die ihre Glaubwürdigkeit<br />

zunichtemachen. Z. B. eine Note von Wladislas Raczkiewicz, dem<br />

Präsidenten der polnischen Exilregierung in London, an den Vatikan<br />

vom 2. Januar 1943. In ihr wird behauptet, daß die Deutschen mit<br />

der generellen Ausrottung der polnischen Bevölkerung zusätzlich zu<br />

ihrer jüdischen Minorität begonnen hätten (in Übereinstimmung mit<br />

unserer Analyse des Kap. III erwähnt die Note das Auschwitz-<br />

Konzentrationslager mit dem Vermerk, daß es nicht eines der<br />

Vernichtungsplätze sei). 3 Wir haben bereits im Kapitel III berichtet,<br />

daß Msgr. Burzio, der päpstliche Botschaftsrat in der Slowakei,<br />

einige erfundene Geschichten nach Rom zurückschickte.<br />

Zusätzliche Bruchstücke dieser Sorte sind unten wiedergegeben.<br />

Man muß natürlich die Vatikan-Behauptung akzeptieren, daß<br />

solche Informationen, die er während des Krieges erhalten hat,<br />

nicht als eindeutiges Zeugnis über Vernichtungen angesehen werden<br />

konnten. Das ist bereits in diesem Buch bewiesen worden. Jedoch ist<br />

das nicht der Punkt. Die Vatikan-Sprecher machen nicht nur<br />

geltend, daß ihre Information kein Vernichtungsprogramm enthüllt,<br />

aber daß die Vernichtungen im kontinentalen Maßstab stattgefunden<br />

hätten, — ohne daß den Vatikan hierüber verläßliche<br />

Informationen erreicht haben. Diese Behauptung ist völlig<br />

lächerlich. Man kann sich mit ihr einfach nicht mehr als ein paar<br />

Sekunden befassen.<br />

Für ein Vernichtungsprogramm dieses Typs ist es nicht möglich,<br />

daß auf der einen Seite behauptet wird, es seien zeitig genügend<br />

Nachrichten nach außen gedrungen, es sich jedoch auf der anderen<br />

Seite herausstellt, daß der Vatikan keinerlei Nachrichten dieser Art<br />

erhalten hatte. Es wird vermutet, daß die Schlächtereien<br />

hauptsächlich im katholischen Polen stattgefunden haben sollen, wo<br />

die Kirche ihre Agenten, ihre katholischen Priester in jedem Dorf<br />

hat, die durch Hören, Geschwätz, Zeugen usw. zumindest soviel in<br />

Erfahrung bringen, daß keine solchen Geschehnisse wie<br />

Vernichtungen passieren konnten, ohne daß die gesamte polnische<br />

Geistlichkeit davon Kenntnis erhalten hätte. Es ist wahr, daß die<br />

polnische Geistlichkeit und der Vatikan nicht in herkömmlicher<br />

Freiheit miteinander verkehren konnten wie in der Einführung zum<br />

Band 3 des „Actes et Documents“ erklärt ist. Doch wie dort ebenfalls<br />

dargelegt worden ist, gab es viele Wege, die Zensur zu umgehen,<br />

hauptsächlich über Italiener, die in Polen und in Gebieten des Ostens<br />

verschiedene Arten von Geschäften betrieben, sowie durch<br />

Botschaften, die von privaten Personen aus Polen an den päpstlichen<br />

Nuntius in Berlin übermittelt wurden, der mit dem Vatikan über<br />

privilegierte diplomatische Kanäle verkehrte.<br />

Rhodes anerkennt, daß die Behauptung, von Vernichtungen<br />

nichts gewußt zu haben, nicht haltbar ist, und er gesteht zu (seit er<br />

vermutet, die Vernichtungen seien geschehen), daß Papst Pius XII.<br />

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