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Der Jahrhundertbetrug

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habe ich auf Reitlinger und Hilberg als Quellen für viele derartige<br />

Punkte verwiesen, sofern ihre Äußerungen zu bestätigen waren.<br />

Schließlich soll der Leser nun auch wirklich einen Blick in jene Art<br />

Bücher werfen, um sich bei jenen Autoren ein Bild von deren<br />

wissenschaftlicher Arbeitsweise, Dokumentenverwendung,<br />

Konsequenz der Schlußfolgerung und Exaktheit oder Widersprüchlichkeit<br />

der Darstellung zu verschaffen.<br />

In Diskussionen mit Juden stellt sich oft heraus, daß der<br />

Gesprächspartner erklärt, er habe vermißte Verwandte, die<br />

seinerzeit nach Auschwitz, Treblinka oder irgendwohin in den Osten<br />

deportiert worden seien und von denen seither jede weitere<br />

Nachricht fehle, was dann als Beleg für Vernichtung ausgegeben<br />

wird. Doch dies muß kein Beleg für Vernichtung sein, auch nicht für<br />

die Existenz eines NS-Vernichtungsprogramms. Jemanden<br />

während des Krieges aus den Augen zu verlieren, war nahezu<br />

unvermeidlich. Es wird auch nicht bestritten, daß gerade diese<br />

Personen womöglich tatsächlich im Verlauf des Krieges aus diesem<br />

oder jenem in diesem Buch geschilderten Grund ums Leben<br />

gekommen sind. Doch mag es ebenso gut sein, daß sie im Verlauf des<br />

Krieges in den sowjetischen Machtbereich geraten waren, aus dem sie<br />

keine Verbindung mehr in die westliche Welt herzustellen gewillt<br />

oder in der Lage waren. Auch muß bei solchen Gesprächen in<br />

Rechnung gestellt werden, daß der Diskutant nicht die Wahrheit sagt<br />

oder sich nicht um ausgiebige Informationen bemüht hat o. ä.<br />

Ein gewichtiges Motiv, Kontakte nicht mehr aufzunehmen, gibt es<br />

selbst im familiären Bereich mehr als genug. Eine große Zahl von<br />

Ehen wird rein von sozialen und wirtschaftlichen Zwängen<br />

zusammengehalten. Es sind viele Familien während des Krieges<br />

auseinandergerissen worden, neue Verhältnisse haben sich<br />

angebahnt, Menschen haben sich auseinandergelebt und entfremdet,<br />

Arbeitsmöglichkeiten, Krankheiten, weit entfernt liegende Ansiedlungen,<br />

vorgerücktes Alter und vieles mehr können Gründe sein, um<br />

alte, selbst verwandtschaftliche Kontakte nicht wieder<br />

aufzunehmen. Alles dies könnte bei einer hohen Zahl „fehlender“<br />

Juden zutreffen.<br />

Nehmen wir z. B. an, ein Mann und eine Frau mit zwei kleinen<br />

Kindern sind deportiert worden, der Mann in ein Arbeitslager, die<br />

übrige Familie in ein Umsiedlungslager in den Osten. Unterstellt, die<br />

Ehefrau nahm die Verbindung mit ihrem Mann nach dem Krieg aus<br />

irgendeinem Grund nicht wieder auf. Somit haben wir anscheinend<br />

vier Menschen, die als tot oder vermißt gemeldet wurden. <strong>Der</strong> Mann<br />

nämlich sagt, seine Frau und Kinder sind wahrscheinlich tot, und die<br />

Frau erklärt, ihr Mann sei vermißt. Jedenfalls könnte diese eine<br />

Trennung von Mann und Frau die Erklärung für noch viel mehr<br />

fehlende Juden abgeben, denn es ist durchaus denkbar, daß Eltern<br />

und Verwandte der Ehefrau, aber auch jene des Ehemannes<br />

gleichfalls den Kontakt untereinander verloren haben. Allein an<br />

diesem Beispiel zeigt sich, daß die Möglichkeit, fehlende Juden auf<br />

diese Weise zu berechnen, praktisch unbegrenzt ist.<br />

Es heißt, das Yad Vashem Archiv in Jerusalem verfüge über die<br />

Namen von 2,5 bis 3 Millionen jüdischer „durch Nazi-Vernichtung<br />

Toter.“ Vermutlich sind die Angaben „mit Hilfe von Zeugenaussagen-Formularen,<br />

ausgefüllt von Verwandten, Zeugen oder<br />

Freunden gesammelt worden“. Diese Zusammenstellung der<br />

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