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Der Jahrhundertbetrug

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US-Außenministerium, und zwar über den US-Botschafter in der<br />

Schweiz, Leland Harrison, oder den US-Konsul in Genf, Paul C.<br />

Squire. Die Hauptarbeit, in der die Vorgänge um die Entstehung der<br />

Vernichtungslegende festgehalten werden, ist das Buch von Arthur<br />

D. Morse „While Six Million Died“ („Während sechs Millionen<br />

starben“), das bis zu einem gewissen Grad durch Henry L. Feingold<br />

„The Politics of Rescue“ (Politik der Rettung) ergänzt wird.<br />

Weiteres Material findet sich in Nachkriegsdarstellungen bei<br />

Morgenthau, den Historikern J. M. Blum und Anthony Kubek (sie<br />

interpretierten die Morgenthau-Papiere; der letztere stellte die<br />

US-Senatsveröffentlichung „Morgenthau-Tagebuch“ zusammen),<br />

dem Historiker F. L. Israel (er hat die Papiere von J. Breckenridge<br />

Long zusammengefaßt), schließlich DuBois, der zunächst führender<br />

Rechtsberater des Schatzamtes für die Kontrolle ausländischer<br />

Fonds war. J. DuBois beteiligte sich im Zusammenhang mit<br />

Bemühungen, den Flüchtlingen zu helfen, an diesen Vorgängen. 14<br />

Die erste Vernichtungsbehauptung ist anscheinend im Londoner<br />

Büro des Weltjudenkongresses im Juni 1942 aufgestellt worden. Man<br />

formulierte die Story dergestalt, daß eine Million Juden in einem<br />

nicht näher bezeichneten „riesigen Schlachthaus für Juden“ getötet<br />

worden seien, das in Osteuropa eingerichtet worden wäre. <strong>Der</strong><br />

einzige Versuch, Beweise für diese Behauptung zu erbringen, war<br />

eine Bemerkung, wonach die polnische Exilregierung in London<br />

bestätigende Nachrichten erhalten hätte. Die „New York Times“<br />

brachte die Behauptung in einem Bericht, auf den weiter unten<br />

eingegangen wird.<br />

<strong>Der</strong> Nachweis für diese Meldung aus London war offensichtlich zu<br />

dürftig, um als wirksame Propaganda dienen zu können. Am 8.<br />

August 1942 suchten Riegner und Guggenheim das US-Konsulat in<br />

Genf auf, das dem Weltjudenkongreß so weit entgegengekommen<br />

war, ihm sogar die diplomatischen Kanäle zur Nachrichtenübermittlung<br />

dienstbar zu machen. Sie warteten mit einer Meldung auf,<br />

wonach ein anonymer deutscher Industrieller sie davon unterrichtet<br />

hätte, von einem Beschluß erfahren zu haben, alle nicht sowjetischen<br />

Juden unter deutscher Herrschaft zu töten. Es würden Gespräche,<br />

die der Industrielle mitgehört habe, im Führerhauptquartier über die<br />

dabei anzuwendenden Methoden geführt. Eine erörterte Methode<br />

wäre das Vergasen mit Blausäure (Hydrogen-Cyanid-Gas) nach<br />

Zusammenfassung der Juden in osteuropäischen Lagern. Diese<br />

Geschichte fand über das US-Konsulat in Genf mittels amerikanischer<br />

Diplomaten seinen Weg nach Washington, und durch<br />

britische Diplomatenkanäle auch nach London. <strong>Der</strong> „Industrielle“<br />

ist bis zum heutigen Tag anonym geblieben.<br />

Als das US-Außenministerium diese Nachricht erhielt, wertete es<br />

sie aus und entschied, daß<br />

„es nicht ratsam erscheint angesichts . . . der reichlich fantasievollen Art der<br />

Behauptungen und der Unmöglichkeit, unsererseits Hilfe leisten zu können,<br />

wenn solche Handlungen wirklich vorgenommen würden, die Information,<br />

wie vorgeschlagen, an Dr. Wise weiterzuleiten.“<br />

Dementsprechend wurde der Bericht unterdrückt, doch Wise<br />

erfuhr von seinem Inhalt sowieso. Man sagt, er habe es von London<br />

erfahren, es ist aber auch möglich, daß er den Bericht selbst verfaßt<br />

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