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Der Jahrhundertbetrug

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Unabhängige in verschiedenen kommunistischen Kongressen,<br />

Komitees und Delegationen“ charakterisiert. Im März jenen Jahres<br />

reiste er nach Moskau, um am „Weltkongreß der Partisanen des<br />

Friedens“ teilzunehmen. Er erklärte den Sowjets, daß der Kalte<br />

Krieg gleichermaßen ein Fehler beider Seiten sei, und stand bei<br />

einem offiziellen Treffen im Kreml auf und zitierte Thomas<br />

Jefferson, ein Verhalten, das von seinen sowjetischen Gastgebern gar<br />

nicht geschätzt wurde. Die „Nation“ kommentierte weiter, daß 25<br />

„es leicht sei, O. John Rogge als einen weltfremden Wichtigtuer, einen geistig<br />

zerfahrenen Liberalen abzustempeln, der sosehr den Kontakt mit der Realität<br />

verloren habe, daß er glaube, die Übel dieser Welt seien lediglich das Ergebnis<br />

unglücklichen Mißverstehens . . . Er hat gezeigt, warum die russischen<br />

Herrscher sogar ihre eigenen Anhänger, die Kontakt mit dem Westen haben,<br />

mit Argwohn betrachten.“<br />

Zurück zu Kempner. Als im Jahre 1949 die Bonner Regierung<br />

konstituiert wurde, warnte er vor einem dort neu aufkeimenden<br />

„Nazismus“. Solch ein Blick hinderte ihn jedoch zwei Jahre später<br />

nicht, als Repräsentant Israels in Bonn Verhandlungen über die<br />

Wiedergutmachung gegenüber den Juden zu führen. Schon im<br />

nächsten Monat griff er die Begnadigungen und die Herabsetzung<br />

von Urteilen gegenüber den „Kriegsverbrechern“ an, die von den<br />

Vereinigten Staaten gewährt worden waren. 26<br />

Als nächstes erschien Kempner im Zusammenhang mit der im<br />

Jahre 1952 vom US-Senat durchgeführten Untersuchung des<br />

Massenmordes von Katyn (1940), der ein allgemein bekanntes<br />

sowjetisches Verbrechen, dessen Handhabung durch das IMT volles<br />

Licht auf die Absurdität wirft, die Behauptungen des Tribunals zu<br />

respektieren, noch einmal als Verbrechen Stalins bestätigt hat.<br />

Am 13. April 1943 verkündeten die Deutschen, daß im Wald v.<br />

Katyn nahe der Stadt Smolensk (ungefähr in der Mitte zwischen<br />

Minsk und Moskau) Massengräber entdeckt worden sind von rund<br />

10.000 durch die Russen im Jahre 1939 gefangen genommenen<br />

polnischen Offizieren. Vier Tage später verkündete das<br />

Verteidigungsministerium der Polnischen Exilregierung in London,<br />

daß es das Internationale Rote Kreuz um eine Untersuchung<br />

ersuchen werde. Die Deutschen unterstützten diesen Vorschlag, die<br />

Sowjets jedoch widersprachen ihr, erklärten die Londoner Polen zu<br />

„Kollaborateuren Hitlers“ und brachen am 26. April 1943 die<br />

diplomatischen Beziehungen mit ihnen ab.<br />

Infolge der sowjetischen Opposition weigerte sich das Rote Kreuz,<br />

die Untersuchung vorzunehmen. Jedoch legte die Reichsregierung<br />

die Massengräber von Katyn offen und ermöglichte verschiedenen<br />

Parteien Polens, einer Gruppe ausländischer Korrespondenten, auch<br />

deutschen Journalisten, Abordnungen britischer und<br />

amerikanischer Kriegsgefangener, einer technischen Abteilung des<br />

Polnischen Roten Kreuzes sowie einer internationalen<br />

Expertenkommission von Gerichtsmedizinern, die Gräber zu<br />

inspizieren. Diese Kommission schloß ihre Untersuchung mit einem<br />

Bericht ab, der absolut sicher unter Beweis stellte, daß diese<br />

polnischen Offiziere von den Sowjets vor Ausbruch des deutschsowjetischen<br />

Krieges im Juni 1941 ermordet worden waren.<br />

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