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Der Jahrhundertbetrug

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Gegen Ende des Jahres 1946 sollen es 608.000 Juden und<br />

1.237.000 Moslems, Christen und „andere“ gewesen sein. Über<br />

diesen Punkt hinaus gibt es keine genauen britischen Zahlen mehr<br />

wegen des großen Ausmaßes der illegalen Einwanderung, zumal den<br />

Briten die Lage allmählich aus den Händen glitt. Jedenfalls in der<br />

Zeit, als sich im Juli 1949 die Lage etwas beruhigt hatte, berichtete<br />

die Israelische Regierung, es befänden sich 925.000 Juden in Israel.<br />

Es handelte sich dabei vorwiegend um Juden europäischer Herkunft,<br />

wobei die umfangreiche Einwanderung aus Nordafrika und Asien<br />

eine von der Israelischen Regierung geförderte Folgeentwicklung<br />

darstellte. Im Jahr 1957 befanden sich etwa 1.868.000 Juden in<br />

Israel und 868.000 Araber waren seit der jüdischen Übernahme in<br />

benachbarte Länder geflohen. 53<br />

An dieser Stelle ist es sinnvoll einzuflechten, daß viele Menschen<br />

ein völlig falsches Bild vom Zionismus und Israel haben. Heutzutage<br />

wird weithin angenommen, daß der Zionismus bei Kriegsende<br />

entstanden sei, als eine große Zahl von europäischen Juden, die zu<br />

dem Schluß gekommen waren, nicht mehr länger in Europa leben zu<br />

können, in ein durch und durch arabisches Palästina eindrangen und<br />

die arabischen Einwohner hinaustrieben. In Wirklichkeit hat der<br />

Zionismus — eine Bewegung zur Errichtung eines jüdischen Staates<br />

in Palästina — eine Geschichte, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts<br />

beginnt. Im Jahre 1917 war der Zionismus zu einer derartigen<br />

politischen Kraft geworden, daß Großbritannien, verwickelt in einen<br />

blutigen Kampf mit dem kaiserlichen Deutschland, die „Balfour-<br />

Erklärung“, mit der den Juden effektiv Palästina zugesprochen<br />

wurde, als Gegenleistung für jüdische Unterstützung im Weltkrieg<br />

abgab. Da England auch gewisse Abmachungen mit den Arabern<br />

getroffen hatte, wurde Palästina zu einem Land, dem „zuviel<br />

versprochen wurde“.<br />

Zionistische Organisationen förderten den Zug der jüdischen<br />

Einwanderer nach Palästina im Anschluß an den Ersten Weltkrieg<br />

und in den nachfolgenden dreißiger Jahren. Wie die dargetanen<br />

Bevölkerungszahlen andeuten, bereitete Palästina der britischen<br />

Außenpolitik die vielleicht heftigsten Kopfschmerzen, da sie vor der<br />

an sich unmöglichen Aufgabe bestehen mußte, die jüdischen mit den<br />

arabischen Ansprüchen auf Palästina unter einen Hut zu bringen.<br />

Gegen Ende der dreißiger Jahre befand sich der Zionismus in<br />

tatkräftiger Zusammenarbeit mit der Gestapo, die regelmäßig mit<br />

Vertretern der Zionisten zusammenkam und sogar half, Bauernhöfe<br />

und landwirtschaftliches Gerät zur Verfügung zu stellen, um<br />

Ausbildungszentren für jüdische Emigranten in Deutschland und<br />

Österreich einzurichten. Die Zionisten und die Gestapo hatten das<br />

gleiche Ziel, Juden aus Europa zu transferieren. 54<br />

<strong>Der</strong> Zweite Weltkrieg war nicht Ursprung des Zionismus; er<br />

verschaffte ihm lediglich den weltpolischen Sieg, den er für die<br />

Endphase der Übernahme Palästinas brauchte. Die Macht in der Welt<br />

war den U.S.A. und der Sowjetunion zugefallen, und beide standen<br />

damals der Sache des Zionismus sehr wohlwollend gegenüber. Unter<br />

den obwaltenden Umständen war die Lage der Araber hoffnungslos,<br />

da sie von der Standfestigkeit sowie politischen und wirtschaftlichen<br />

Unabhängigkeit Großbritanniens abhing, das jedoch durch den<br />

Zweiten Weltkrieg selbst in eine nahezu totale politische wie<br />

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