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Der Jahrhundertbetrug

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Bestrafung von Häftlingen für verschiedene Vergehen in den Lagern.<br />

Als „verschärfte“ Prügelstrafe wurde das Schlagen auf den nackten<br />

Hinterteil bezeichnet. 66 Wenn ein Auschwitz-Zeuge von<br />

regelmäßigen und grundlosen Schlägen zu sprechen beginnt, so mag<br />

er wohl in einigen Dingen die Wahrheit sagen, doch muß seine<br />

allgemeine Glaubwürdigkeit verneint werden.<br />

Auf Grund der verfügbaren Beweise ist die Annahme<br />

gerechtfertigt, daß es im Frühjahr 1943 in Birkenau 30 Öfen gab und<br />

ein Jahr später 46 Öfen. Bevor wir die Behandlung der Zahl der<br />

Krematoriumsöfen abschließen, sollten wir noch bemerken, daß es<br />

gewisse Zweideutigkeiten in den Dokumenten über die Krematorien<br />

gibt. Am augenfälligsten ist die Tatsache, daß der WRB-Report<br />

anscheinend nicht die einzige Quelle ist, welche die Birkenauer<br />

Krematorien lieber mit den Nummern I bis IV als mit II bis V<br />

bezeichnet. Die Deutschen taten dies manchmal selbst, oder es<br />

scheint so, z. B. nach dem Dokument NO-4466. 67<br />

Die zahlenmäßige Grenze, bis zu der Menschen durch ein<br />

Programm der angedeuteten Art vernichtet werden konnten, wird<br />

nicht durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit der Menschen<br />

vergast und die Gaskammern entlüftet werden konnten, sondern<br />

durch die Zeit, in der Leichen verbrannt werden konnten. Bei<br />

Abschätzung der Kapazität der Krematorien ist es rein rechnerisch<br />

möglich, einige eindrucksvolle Zahlen vorzulegen. Eine Stunde<br />

konnte damals als eine sehr gute Zeit für die Verbrennung einer<br />

Leiche gelten; die abgezehrten Leichen würden dabei kaum einen<br />

Unterschied ergeben haben. 68 Wenn wir eine Stunde für<br />

Reinigungsarbeiten und andere Maßnahmen in Rechnung stellen,<br />

konnte ein Ofen vielleicht 23 Leichen täglich, 30 Öfen konnten also<br />

690 und 46 Öfen 1.058 Leichen täglich verbrennen. Damit konnte<br />

jährlich die beachtliche Zahl von 240.000 bis 360.000 Leichen<br />

erreicht werden, doch ist dabei selbstverständlich zu<br />

berücksichtigen, daß Auschwitz 46 Öfen für nicht mehr als ein Jahr<br />

zur Verfügung gehabt haben konnte, da man annimmt, daß die<br />

Vernichtungen im Herbst 1944 eingestellt worden sind.<br />

Gleichwohl ist die folgerichtige Ableitung der vorstehenden<br />

Zahlen Unsinn; die Dinge verlaufen nicht in dieser Weise. Menschen<br />

— insbesondere die Konzentrationslager-Häftlinge, die die Krematorien<br />

zu bedienen hatten — arbeiten nicht so ausdauernd, solche<br />

Anlagen können nicht fortlaufend benutzt werden und die<br />

benötigten Hilfsmittel treffen nicht mit mathematischer<br />

Regelmäßigkeit ein. Wenn wir mit mehr Realismus ein Nachlassen<br />

der Wirkungen zugestehen, wenn wir einen Zeitverlust für<br />

regelmäßige und unregelmäßige Unterhaltungsarbeiten in Rechnung<br />

stellen und wenn wir die einer übermäßigen Aufnahmefähigkeit<br />

gesetzten technischen Grenzen berücksichtigen, erhalten wir Zahlen,<br />

die im allgemeinen auf der Linie vorausbedachter Epidemien liegen.<br />

Auch ist es möglich, daß — wie der WRB-Bericht versichert — noch<br />

ein Rückstand von vorläufig erdbestatteten Leichen einzukalkulieren<br />

war.<br />

Es ist klar, daß ein solches Unternehmen wie Auschwitz im Falle<br />

einer Anordnung, tote Häftlinge zu verbrennen, entsprechende<br />

Möglichkeiten zur Einäscherung vorsehen würde. So haben wir<br />

wieder eine doppeldeutige Tatsache vor uns, wenn wir der<br />

Vernichtungslegende glauben sollen. Zusätzlich zu der üblichen<br />

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