01.11.2013 Aufrufe

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

von jüdischen Organisationen stammen. 28 Wenn die Sowjets, wenn<br />

auch nur zeitbegrenzt, polnischen Juden die Ausreise aus der UdSSR<br />

gestattet hatten, so müssen wir annehmen, daß Moskau eine ähnliche<br />

Politik auch gegenüber anderen Juden, d. h. Juden anderer<br />

Staatsangehörigkeit praktiziert hatte.<br />

Auf den ersten Blick könnte es so aussehen, als wenn es für jeden<br />

ausgesiedelten Juden eine klare logische Konsequenz gewesen wäre,<br />

im Zuge der „Befreiung“ nach dem Krieg dorthin zurückzukehren,<br />

wo er ehemals gelebt hatte. Doch dieses ist aus verschiedenen<br />

Gründen nicht der Fall. Auf der einen Seite — vielleicht betraf dies<br />

sogar die Mehrheit der Fälle — war nichts mehr von dem vorhanden,<br />

wohin sie hätten zurückkehren können. Hauptgrund dafür war der<br />

deutsche Plan „Aktion Reinhardt“, wonach die in den Osten<br />

deportierten Juden von fast all ihrem Besitz enteignet wurden; ihre<br />

Möbel, alles Vieh, Geschäftseigentum, ihr Schmuck, alle Kleidung,<br />

die sie nicht mittragen konnten und fast alles Bargeld bis auf eine<br />

Summe im Wert von etwa 25 Dollar — in welcher Währung auch<br />

immer — wurden einfach im Verlauf der Umsiedlung beschlagnahmt<br />

(unter Umständen konnte einiger Geschäftsbesitz mit ausgesiedelt<br />

worden sein). Die Lager in Lublin und Auschwitz waren die<br />

Hauptsammelstellen für viele dieser Besitztümer, wo auch immer sie<br />

beschlagnahmt worden waren. 29 Folglich hatten viele Juden, die<br />

weder Besitz noch Verwandte in ihren ursprünglichen Wohnorten<br />

hatten, keinen sehr zwingenden Grund, dorthin zurückzukehren.<br />

<strong>Der</strong> deutsche Plan war wahrlich eine Entwurzelung gewesen.<br />

Sollten die Berichte zutreffen, daß gegen Ende des Jahres 1945<br />

und auch 1946 im osteuropäischen Raum zahlreiche anti-jüdische<br />

Pogrome stattgefunden haben, so mag auch dies ein Beweggrund<br />

gewesen sein, alte Ansiedlungsgebiete zu verlassen. Sollten jedoch<br />

derartige Berichte lediglich auf zionistische Propaganda zurückzuführen<br />

sein, dann wäre zu folgern, daß man auf diese Weise Juden<br />

aus Osteuropa herauszuholen versucht hat. Wie dem aber auch sei : in<br />

jedem Fall ist aus solchen Berichten eine Abwanderung von Juden<br />

aus Osteuropa zu entnehmen.<br />

Auf der Jalta-Konferenz im Jan./Febr. 1945 waren sich Churchill,<br />

Roosevelt und Stalin darüber einig, daß „es jüdischen Flüchtlingen<br />

unmöglich sein würde, nach Polen zurückzukehren, um dort wieder<br />

ins normale Leben integriert zu werden“. 30 Obwohl es sicher sein<br />

dürfte, daß viele Juden in ihre alten Heimatländer zurückgegangen<br />

sind, so gab es doch auch viele triftige Gründe, sie davon abzuhalten.<br />

Wenn es wahr ist, daß eine bedeutende Anzahl polnischer Juden<br />

sowjetisches Gebiet verlassen hat, dann müssen viele auf dem Weg<br />

über Polen in andere, darüber hinausgehende Bestimmungsorte<br />

gelangt sein, denn die zionistische Führung hatte andere Heimatorte<br />

für sie im Sinn.<br />

Viele Juden haben sich nach Kriegsende weder in der Sowjetunion<br />

noch in ihren Herkunftsländern niedergelassen, sondern hauptsächlich<br />

in den USA sowie in Palästina. Über die Zahlen hierüber gibt<br />

es naturgemäß Unsicherheiten. Bis zum November 1943 bestand<br />

beim us-amerikanischen Amt für Einwanderung und Einbürgerung<br />

unter der Rubrik „Rassen und Völker“ — eine Sparte „Hebräer“,<br />

doch wurde diese Praxis dann eingestellt. Seither gibt es keine<br />

amtlichen Registrierungen mehr über Einwanderungszahlen von<br />

Juden. 31<br />

287

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!