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Der Jahrhundertbetrug

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Einschränkung ist m. E. begründet. Aber man muß sich daran<br />

erinnern, daß große Gebiete, die 1939 noch polnisches Staatsgebiet<br />

waren, 1945 sowjetisches Territorium geworden sind. Für die<br />

polnische Judenschaft bestand somit die Möglichkeit, während der<br />

sowjetischen Besatzung Ostpolens von 1939—1941 tatsächlich von<br />

der dortigen Bildfläche zu verschwinden. Die Sowjets hatten in den<br />

Jahren 1939—1941 viele Polen und Juden in die Sowjetunion<br />

verschleppt. Die nun von den Deutschen in den Jahren 1939—1944<br />

hauptsächlich in den östlichen Gebieten zusammengefaßten Juden<br />

wurden bei dem erneuten Vormarsch der Roten Armee aufs neue<br />

von der UdSSR absorbiert, — zumindest was einen großen Teil der<br />

Juden betrifft. Jene, die dort nicht mehr leben wollten, konnten<br />

auswandern. Sie taten es und zwar zumeist nach Palästina und in die<br />

USA, aber auch viele nach Neu-Polen oder in andere Länder. So<br />

handelten auch tatsächlich viele Juden, die vor dem Krieg in Polen<br />

gelebt hatten.<br />

Was immer über die Sowjetpolitik in bezug auf die Juden nach —<br />

sagen wir — 1950 gesagt sein mag : Sicher ist, daß sie früher nicht<br />

antijüdisch war. Die Sowjets haben vielmehr die Juden ermuntert, in<br />

der Sowjetbevölkerung aufzugehen. Es ist bekannt, daß viele<br />

polnische Juden während und nach dem Zweiten Weltkrieg in der<br />

Sowjetunion aufgenommen worden sind. Zahlen hierüber sind<br />

verständlicherweise nur schwer zu bekommen. Reitlinger weiß um<br />

dieses Problem und gibt ihre Zahl mit 700.000 an, ohne aber eine<br />

Begründung dafür anzuführen, warum die Zahl nicht bedeutend<br />

höher liegen sollte. Weiter fügt er hinzu, daß die Belege, die er für die<br />

Vernichtung der Juden in der Sowjetunion herangezogen hat, (als<br />

Beweismaterial stützte er sich dabei auf angebliche deutsche<br />

Dokumente), dartun, daß ungefähr die gleiche Zahl sowjetischer<br />

Juden vernichtet worden sei. Daraus folgert er richtig, daß die<br />

jüdische Bevölkerung in der UdSSR von 1939—1946 real<br />

zugenommen haben müßte. 11 Dieses wichtige Eingeständnis des<br />

„Die Endlösung“-Verfassers beweist, daß unser Sträuben gegen die<br />

Anerkennung der kommunistischen Zahlenangaben nicht<br />

dahingehend ausgelegt werden kann, als geschähe solches nur, um<br />

unsere sog. „These“ aufrechtzuerhalten. <strong>Der</strong>artige Zahlen sind<br />

nachgewiesenermaßen unglaubwürdig. So behaupten die Sowjets,<br />

daß ihr jüdischer Anteil an der Bevölkerung trotz des<br />

Gebietszuwachses um 38% zurückgegangen sei, obwohl dort auch<br />

viele Juden gelebt haben. Da die UdSSR eines derjenigen Länder ist,<br />

in denen die Juden als gesetzlich anerkannte Nationalität gelten, so<br />

müssen sie doch auch über genaue Zahlen verfügen. Sie haben es aber<br />

bisher vorgezogen, einen äußerst zwielichtigen jüdischen<br />

Bevölkerungsverlust von 38% anzugeben. (Reitlinger verweist auf<br />

diese sowjetischen Angaben für den Fall, daß der Leser seine<br />

Zahlenangaben nicht anerkennen will). Das gleiche gilt auch für die<br />

übrigen Zahlenangaben.<br />

Die besten Nachforschungen hierüber scheinen die des<br />

Demografen Leszek A. Kosinski von der Universität in Alberta zu<br />

sein. (Geographical Review, Band 59, Ausg. 1969, S. 388—402 und<br />

„Canadian Slavonic Papers“, Band 11, Ausg. 1969, S. 357—373). Hier<br />

sind die Studien der Bevölkerungsveränderung in ganz<br />

Zentralosteuropa festgehalten (ausschließlich Deutschland und<br />

Rußland), und zwar für die Zeit von 1930—1960. Kosinski weist<br />

11

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