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Der Jahrhundertbetrug

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Die Firma Topf & Söhne konnte infolge Waggonsperre die Be- und<br />

Entlüftungsanlage nicht wie von der Zentralbauleitung gefordert rechtzeitig<br />

anliefern. Nach Eintreffen der Be- und Entlüftungsanlage wird jedoch mit<br />

dem Einbau sofort begonnen, so daß voraussichtlich am 20.2.1943 die Anlage<br />

vollständig betriebsfertig ist.<br />

Wir fügen einen Bericht (Anm. des Verfassers : dem Dokument nicht<br />

beiliegend) des Prüfingenieurs der Firma Topf und Söhne, Erfurt, bei.<br />

<strong>Der</strong> Leiter der Zentralbauleitung der Waffen SS<br />

und Polizei Auschwitz,<br />

Verteiler<br />

1 SS-Ustuf. Janisch und Kirschneck<br />

1 Registratur (Akte Krematorium)<br />

F.d.R.D.A.<br />

gez. (Unterschrift unleserlich)<br />

SS-Ustuf. (F)“<br />

SS-Hauptsturmführer<br />

Ich lege dieses Dokument dahin aus, daß die Öfen, obwohl das<br />

Krematorium II noch nicht vollständig fertiggestellt war, im Januar<br />

1943 für Verbrennungen benutzt werden konnte, trotz der<br />

Unmöglichkeit, den Leichenkeller in Gebrauch zu nehmen. Die<br />

Übersetzung des Dokumentes in den NMT-Protokollen verwendet<br />

für „Vergasungskeller“ den Begriff „gas chamber“.<br />

Am 12. Februar 1943 schrieb die Firma Topf nach Auschwitz und<br />

bestätigte einen Auftrag über fünf dreiteilige Verbrennungsöfen für<br />

das Krematorium III, die vollständige Herrichtung war für den 10.<br />

April vorgesehen. Ich habe keinerlei Dokumentation gesehen, mit<br />

der die Installation irgendwelcher Öfen in den Krematorien IV und<br />

V bestätigt wird, wenn nicht ein Brief eines SS-Untersturmführers in<br />

Auschwitz so ausgelegt werden sollte, in dem ein Vorschlag der Firma<br />

Topf zur Einrichtung von zwei dreiteiligen Verbrennungsöfen in der<br />

Nähe der „Bäder für besondere Zwecke“ erwähnt wird. 60 An den<br />

Krematorien IV und V wurden jedoch Zimmermannsarbeiten<br />

ausgeführt. 61<br />

Das führt uns an das Problem der Ofenzahl in Birkenau heran; es ist<br />

ein Problem, weil die Deutschen die Krematorien zerstört haben<br />

sollen, bevor sie Auschwitz verließen. 62 Es standen offenbar — so<br />

müssen wir annehmen — wenigstens 30 Öfen einige Zeit im Jahre<br />

1943 zur Verfügung, und zwar je 15 in den Krematorien II und III.<br />

<strong>Der</strong> Beweis dafür, daß Öfen in den Krematorien IV und V installiert<br />

worden seien, ist bescheiden. Er besteht hauptsächlich im<br />

Erscheinen eines Arbeitskommandos, das dem angeblichen<br />

Dienstplan für Birkenau vom 11. Mai 1944 und irgendeiner<br />

Zeugenaussage zufolge diesen Krematorien zugewiesen wurde (es ist<br />

dasselbe Dokument, in dem von den Theresienstädter Juden die<br />

Rede ist). Russen und Polen behaupten, daß jedes dieser<br />

Krematorien 8 und die anderen beiden je 15 Öfen hatten; also<br />

insgesamt 46 Öfen. Im WRB-Report wurden für die Krematorien II<br />

und III je 36 und in IV und V je 18 Öfen erwähnt, insgesamt also 108<br />

Öfen. 63<br />

Reitlinger spricht in der Annahme, daß jedes Krematorium 15<br />

Öfen hatte, von 60 Öfen. Seine einzige Quelle hierfür sind die<br />

Aufzeichnungen eines gewissen Miklos Nyiszli, dem wir nichts<br />

abnehmen sollten, am allerwenigsten eine Zahl. Die Nyiszli-<br />

151

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