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Der Jahrhundertbetrug

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der in den zwanziger Jahren diesen Weg bereits begonnen hatte, als<br />

die Nationalsozialisten sicherlich nicht krimineller waren, als andere<br />

Gruppen auf der gewalttätigen und chaotischen deutschen<br />

politischen Bühne (die Kommunisten und Sozialdemokraten hatten<br />

ebenfalls Privatarmeen!) (2) Er war eine wichtige Figur in den<br />

Prozessen, die die Vereinigten Staaten in Nürnberg durchgeführt<br />

haben. Die Presse beschrieb ihn gegen Ende des IMT als „Jacksons<br />

Experten in deutschen Angelegenheiten“ und als den „Chef der<br />

Ermittlung und Forschung für . . . Jackson“. 33 Schließlich<br />

übernahm er die wichtigste Anklage beim NMT — Wilhelmstraßen-<br />

Prozeß —. Zwar war James M. McHaney Vorsitzender jener<br />

Abteilung, die die Fälle 1, 4, 7, 8, 9, 12 vorbereitete, doch beschreibt<br />

die Encyclopaedia Judaica Kempner als „Chefankläger“ bei den<br />

NMT-Prozessen. 34<br />

(3) Gibt es gute Gründe dafür, daß Kempner die Macht, die er bei<br />

den Militärtribunalen hatte, mißbraucht und mit ungehörigen<br />

Mitteln — einschließlich Drohungen und Zwangsmittel —<br />

„Beweise“ produziert hat. <strong>Der</strong> Stewart-Fall macht diese<br />

Schlußfolgerung zwingend. Kempner war es auch, der Macht über<br />

Leben und Tod von Eberhard v. Thadden und Horst Wagner hatte.<br />

Kempner — Wilhelmstraßenprozeß — Judenschicksal in Ungarn<br />

1944 — Dokumente — fragwürdige Zeugen — E. v. Thadden und<br />

Horst Wagner — dies alles stellt einen unverkennbaren<br />

Zusammenhang dar. Es ist offensichtlich, daß jeder, der die<br />

Authentizität der Ungarn-bezogenen Dokumente, aus denen die<br />

Vernichtung der Juden zu folgern wäre, aufrechterhalten will,<br />

gezwungen ist, eine gequälte Geschichte zu produzieren, deren<br />

Struktur wir nicht einmal in den Ansätzen Glauben schenken<br />

können. (vergl. letzte Anm. d. Ü. S. 382 unten)<br />

Eine andere Person, die in den Dokumenten erwähnt ist, ist<br />

Veesenmayer, der im Zusammenhang mit einigen dieser Dokumente<br />

befragt wurde. Die Generallinie, die er bei seinen Aussagen einnahm,<br />

war mit Blick auf das erstrebte Ziel vernünftig : Freispruch oder<br />

mildes Urteil. Seiner Darlegung zufolge hatten die erwähnten<br />

Maßnahmen gegenüber den ungarischen Juden zu jener Zeit<br />

keineswegs die Bedeutung, wie sie ihnen nachträglich unterstellt<br />

würden. Er bekundete, daß er am Tag oft 20 Anweisungen, im<br />

Verlauf eines Monats sogar völlig widersprüchliche, erhalten habe.<br />

Seine Berichte wären von seinen Assistenten vorbereitet und von<br />

ihm nur flüchtig überflogen und dann abgezeichnet worden. Als ihm<br />

Berichte mit seiner Unterschrift gezeigt wurden, wonach im April<br />

1944 zwei Transporte zu je 2000 Juden für den Arbeitseinsatz nach<br />

Auschwitz abgegangen seien, bemerkte er, daß er sich daran nicht<br />

genau erinnern könne, es aber durchaus möglich sei, er jedoch<br />

niemals gewußt habe, was Auschwitz wäre. Als ihm das Dokument<br />

NG-5567 vorgelegt wurde, demzufolge er am 17.6.1944 berichtet<br />

habe, daß 326.009 Juden von Ungarn deportiert worden seien, war<br />

seine Antwort ebenfalls „gut möglich“. Er nahm keine feste Position<br />

in dieser Angelegenheit ein, weder eine bestätigende noch<br />

dementierende, und vermied, sich darin zu verstricken. Was<br />

Veesenmayer hingegen klar sagte, war, daß er mit der Evakuierung<br />

der Juden aus Budapest befaßt war, weil angesichts des Vormarsches<br />

der Roten Armee eine Revolte zu befürchten war. Gedrängt, sich<br />

näher darüber auszulassen, erklärte er, daß<br />

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