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Der Jahrhundertbetrug

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Wir haben hier nur die Zahlen für einige europäische Länder<br />

wiedergegeben, von denen anzunehmen ist, daß aus ihnen viele<br />

vertriebene Juden gekommen sind. Die Summe für Ungarn<br />

1951—1960 scheint jene nicht einzuschließen, die auf Grund eines<br />

besonderen Gesetzes anläßlich der 1956 ins Land gekommenen<br />

Flüchtlinge des ungarischen Aufstandes in den USA aufgenommen<br />

worden waren (45.000). Es sei erwähnt, daß in den Jahren<br />

1954—1971 285.415 Personen aus Europa unter verschiedenen<br />

anderen Bestimmungen für Flüchtlinge in den Vereinigten Staaten<br />

eingebürgert worden sind. Geordnet nach Kontinenten sieht das<br />

dann so aus :<br />

Erdteil Reguläre Einwanderung DP’s Gesamt<br />

Europa<br />

Asien<br />

Nord/Südamerika<br />

Afrika<br />

Pazifischer Bereich<br />

1941—1950 1951—1960 1948—1952<br />

621.704<br />

31.780<br />

354.804<br />

7.367<br />

19.242<br />

1.328.293<br />

147.453<br />

996.944<br />

14.092<br />

16.204<br />

405.234<br />

4.016<br />

307<br />

107<br />

10<br />

2.355.231<br />

183.249<br />

1.352.055<br />

21.566<br />

35.456<br />

Gesamt 1.034.897 2.502.986 409.674 3.947.557<br />

Für die Einwanderung in den Jahren 1941—1950 und 1951—1960<br />

ist zu berücksichtigen, daß der letzte ständige Wohnort als<br />

Herkunfts- bzw. Heimatland galt, während für die DP’s aus<br />

1948—1952 das Geburtsland notiert wurde.<br />

Daß im Fall der regulären Einwanderung die Nationalität dem<br />

Land des letzten Wohnsitzes zugeordnet wurde, macht eine<br />

Spezifizierung dieser Zahlen besonders schwierig. Dieses zeigt sich<br />

deutlich an der Gesamtzahl von 766.466 Personen, die aus<br />

Deutschland in die USA gekommen waren. Wir haben zu bedenken,<br />

daß Juden mit deutscher Staatsangehörigkeit nur einen Bruchteil der<br />

766.466 ausmachen konnten, da die Mehrheit der geschätzten<br />

500.000—600.000 deutscher, d. h. in Deutschland aufgewachsener<br />

Juden ja schon vor dem Krieg 1939 ausgewandert war.<br />

Berücksichtigt man, daß von den vor dem Krieg aus Deutschland<br />

emigrierten Juden ein Teil nach Frankreich und Belgien gegangen<br />

war und sich diese unter den — nach Reitlinger — 250.000 Personen<br />

befunden haben, die dann während des Krieges in den Osten<br />

deportiert worden sind, und nach 1945 dann von diesen etwa die<br />

Hälfte nach Palästina abgewandert sind, dann sieht es so aus, daß<br />

nicht mehr als 125.000 der „Deutschen“, die nach den USA<br />

einreisten, Juden gewesen sein könnten. Doch diese Rechnung geht<br />

durch den einfachen Einwand daneben, daß der Status des<br />

„ständigen Wohnsitzes“ auf viele der Juden mit mehreren<br />

Staatsangehörigkeiten angewendet worden sein dürfte, die unter<br />

verschiedenen Voraussetzungen unmittelbar nach dem Krieg in<br />

Deutschland untergebracht waren. Jener Zeitraum hat sich nicht<br />

durch striktes Einhalten von Gesetzen ausgezeichnet, und so kann<br />

man sicher annehmen, daß etwas mehr als 125.000 dieser<br />

„Deutschen“ Juden waren. Mit den Zahlen für Italien ist es genau so.<br />

Die Unklarheit des Begriffs vom „ständigen Wohnsitz“ ist auch der<br />

Grund für die Einbeziehung von Einwanderungszahlen für solche<br />

Bereiche wie Nord- und Südamerika und Asien. Wir dürfen nicht<br />

erwarten, daß die heimatlosen Juden im Hinblick auf legale<br />

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