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Der Jahrhundertbetrug

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tatsächlich Bemerkungen über Judenvernichtungen gemacht. Doch<br />

Oswald Pohl hat in seiner Verteidigung Nutzen aus der Tatsache zu<br />

ziehen versucht, der Gestapo und dem RSHA Vernichtungsbeschuldigungen<br />

anzulasten, da ihn dies zu entlasten und ihm<br />

beim Siegertribunal Mäßigung im Urteil einzutragen schien. Pohls<br />

Hinweis, daß er erst durch diese Posener Rede aus dem Munde<br />

Himmlers von Vernichtungsmaßnahmen gehört habe, rückten diese<br />

gemäß seiner Aussage soweit außerhalb seiner dienstlichen<br />

Verantwortlichkeit, daß er damit selbst nichts zu tun gehabt haben<br />

konnte. Bedauerlich ist, daß das Tribunal durch diese sicherlich<br />

eigennützige Verteidigungsstrategie Pohls in der Annahme bestärkt<br />

wurde, daß alle die unterstellten Aussagen von Heinrich Himmler<br />

Fakten seien. 40<br />

Wenden wir uns nunmehr einem weiteren „Dokument“ zu :<br />

Gewissen Bemerkungen im Tagebuch von Dr. Joseph Goebbels. Wie<br />

der Herausgeber erklärt, „wurden die Aufzeichnungen auf Papier<br />

mit feinem Wasserzeichen maschinegeschrieben, gingen dann durch<br />

verschiedene Hände, bis sie in den Besitz eines Mr. Frank E. Mason<br />

gelangten“. Dementsprechend ist die Authentizität des<br />

Gesamtmanuskriptes äußerst fragwürdig, selbst wenn diese für viele<br />

Teile des Materials irgendwie nachweisbar ist. Bemerkenswert :<br />

David Irving hat in seinem Buch „Hitler und seine Feldherren“<br />

(S. III) die von Rudolf Semmler veröffentlichten „Tagebücher“ von<br />

Goebbels zu jenen gezählt, über die er als Historiker „entsetzt und<br />

deprimiert war“, da sie sich „bei genauem Hinsehen als Fälschungen<br />

erwiesen, oder bei denen sich herausstellte, daß man sie in wichtigen<br />

Passagen frisiert hatte — ohne Ausnahme immer zu Hitlers<br />

Nachteil“. — Fälschung mittels Schreibmaschine ist einfach. Die<br />

gebundene Ausgabe der „Diaries“ enthält sogar die Erklärung der<br />

US-Regierung, daß sie „sich für die Authentizität des Manuskriptes<br />

weder verbürgt noch sie bestreitet“. Wilfried von Oven hat in seinem<br />

Buch „Mit Goebbels bis zum Ende“ (Buenos Aires 1949) bekundet,<br />

daß die auf einer Spezialschreibmaschine niedergelegten Tagebücher<br />

am Ende des Krieges verbrannt worden sind, daß aber vorher ein<br />

Mikrofilm angefertigt worden sei. 41 Wie immer dem auch sei :<br />

Ausführungen in den nach Kriegsende veröffentlichten<br />

Tagebuchnotizen des ehemaligen Reichspropagandaministers über<br />

Vernichtungen von Juden stellen keinerlei historischen<br />

Faktenbeweis dar, zumal selbst seine Gegner ihm nie unterstellt<br />

haben, jemals Tatzeuge solcher Aktionen gewesen zu sein, er solches<br />

also höchstens vom Hörensagen hätte erfahren können.<br />

<strong>Der</strong> noch verbleibende Teil der Vernichtungslegende dreht sich<br />

um die Vernichtung russischer Juden in Gaswagen oder durch<br />

Erschießung seitens der „Einsatzgruppen“. Dies ist der einzige Teil<br />

der Legende, der ein Körnchen Wahrheit enthält.<br />

Zur Zeit des deutschen Angriffes gegen die Sowjetunion im Juni<br />

1941 wurde ein Führerbefehl des Inhalts erlassen, worin es heißt,<br />

daß in Erwartung einer ähnlichen sowjetischen Maßnahme der Krieg<br />

mit dem Bolschewismus nicht auf der Grundlage der traditionellen<br />

„Regeln für die Kriegführung“ durchgekämpft werden würde. Es<br />

seien daher notwendige Vorkehrungen zu treffen, um vor allem der<br />

Partisanenaktivität zu begegnen. Himmler wurde ermächtigt,<br />

„selbständig und in eigener Verantwortung“ zu handeln. Jedermann<br />

wußte, daß damit Erschießungen von Partisanen und deren<br />

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