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Der Jahrhundertbetrug

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(Eichmanns Feststellung stand nicht in Zusammenhang mit dem<br />

Korherr-Bericht). 50<br />

Weitere Dokumente sind 003-L, ein Brief des SS-Generals<br />

Katzmann, in dem von 434.329 ausgesiedelten Juden aus Süd-Polen<br />

als „sonderbehandelt“ gesprochen wird, und NO-246, ein Brief von<br />

Arthur Greiser an Himmler mit dem Datum 1. Mai 1942, worin um<br />

Genehmigung einer Sonderbehandlung gebeten wird, die in bezug<br />

auf etwa 100.000 Juden im Warthegau (Teil des annektierten Polen)<br />

dahingehend spezifiziert wird, diese von der Außenwelt<br />

abgeschlossen zu halten. Greiser wurde durch einen polnischen<br />

Gerichtshof trotz einer Intervention des Papstes zu seinen Gunsten<br />

am 20. Juli 1946 zum Tode verurteilt. Zu alledem gibt es noch einen<br />

Brief von Lohse, der in Kapitel VI besprochen werden wird. 51<br />

Zusammenfassend läßt sich im Hinblick auf die von einer<br />

Sonderbehandlung sprechenden Dokumente sagen, daß selbst dann,<br />

wenn man alle wichtigen Dokumente — auch die hinsichtlich ihrer<br />

Authentizität fragwürdigen — für echt hält, jene Dokumente, die sich<br />

auf Auschwitz beziehen, keine Interpretation des Begriffs im Sinne<br />

von „Vernichtung“ bedingen. Daß der Begriff „Sonderbehandlung“<br />

mehr als eine Bedeutung in einer deutschen Behörde hatte, ist nichts<br />

Besonderes. Zum Beispiel verstehe ich, daß beim Zentral-<br />

Nachrichten-Dienst (Central Intelligence Agency) „termination“<br />

Hinrichtung oder Mord bedeuten kann. Gleichwohl könnte der<br />

Begriff gewiß auch auf die Entlassung einer Maschinenschreiberin<br />

wegen Fehlens im Dienst angewandt werden.<br />

Die Ausführungen in Ziffer 7 des Höß-Affidavits über das<br />

Bemühen, „in den Opfern die Vorstellung zu erwecken, sie hätten<br />

sich einem Entlausungsprozeß zu unterziehen“, sind selbstverständlich<br />

folgerichtig, da jedermann beim Betreten eines deutschen<br />

Lagers einen Entlausungsprozeß der von Höß in seinem Affidavit<br />

und seiner Zeugenaussage beschriebenen Art durchzumachen hatte :<br />

— Entkleiden, Rasieren, Duschen. 52 Wieder stehen wir einer<br />

Tatsache gegenüber, die für eine zweifache Interpretation geeignet<br />

ist.<br />

<strong>Der</strong> letzte Gegenstand in Ziffer 7 bezieht sich auf Verbrennungen.<br />

Nach Höß und allen anderen Berichten über Massenvernichtungen<br />

fanden die Verbrennungen der Leichen in Gräben oder Gruben statt,<br />

bevor es dort die modernen Krematorien gab. 53 Die neuen Krematorien<br />

sollen für die Vernichtung der Juden bestimmt gewesen<br />

sein, aber wir deuteten bereits im vorhergehenden Kapitel eine<br />

herkömmlichere Zweckbestimmung an. Wir wollen uns ihre<br />

Geschichte ansehen.<br />

Die Vorbereitenden Stadien der Planung und Auftragserteilung für<br />

ihre Errichtung reichen wohl in den Beginn des Jahres 1942 zurück<br />

und diese Tatsache an sich macht es zumindest schwer, zu glauben,<br />

daß sie in Beziehung zu irgendeinem Vernichtungsprogramm<br />

standen, das Himmler im Sommer 1942 befohlen hätte. Die<br />

Konstruktionspläne für vier Krematorienbauten tragen das Datum<br />

vom 28. Januar 1942. 54 Am 27. Februar 1942 besichtigte der Leiter<br />

der Bauabteilung des Wirtschaftsverwaltungs-Hauptamtes der SS,<br />

Brigadeführer Dr. Ing. Hans Kammler, ein Ingenieur, der auch die<br />

Einrichtung der deutschen V-Waffen-Basen und der unterirdischen<br />

Flugzeugfabriken leitete, Auschwitz und hielt dort eine Besprechung<br />

ab, bei der beschlossen wurde, lieber fünf statt (wie zuvor<br />

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