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Der Jahrhundertbetrug

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Führerbefehl erschossen hat, und dessen Programm der Angeklagte Haensch<br />

fortsetzen sollte, nichts zu Haensch von dem Programm gesagt haben soll.<br />

Und wenn Haensch kühn erklärt, daß er zum ersten Mal überhaupt von einem<br />

Gemunkel über einen Führerbefehl erfahren habe, als er 6 Jahre später in<br />

Nürnberg ankam, dann gehört er in eine Kategorie von Unglaubwürdigkeit, die<br />

jeder Beschreibung spottet.“<br />

Ohlendorf und Haensch wurden beide zum Tode durch Erhängen<br />

verurteilt. Ohlendorf wurde 1951 hingerichtet, aber Haenschs<br />

Urteil wurde zu 15 Jahren Gefängnis umgewandelt.<br />

Natürlich ist die grundlegende Argumentation aller Angeklagten<br />

im Fall 9 — und auch in fast allen anderen Verfahren —, die gewesen,<br />

daß, was immer sie getan haben, sie in Ausführung von Befehlen<br />

taten, deren Verweigerung durch Exekution geahndet worden wäre.<br />

Die Ankläger von Nürnberg haben einen Befehlsnotstand für<br />

deutsche Offiziere im Krieg abgelehnt. Dabei habe ich den starken<br />

Verdacht, daß jeder Ankläger und Richter im Siegertribunal dem<br />

Befehl gehorcht hätte, die Luftangriffe auf Hamburg, Dresden,<br />

Hiroshima und Nagasaki mitzumachen (wobei übrigens keiner<br />

militärische Gründe hatte).<br />

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, daß ich Erschießungen<br />

von offensichtlichen Zivilisten, Frauen und Kindern durch<br />

Einsatzgruppen im Zusammenhang mit ihrem Kampf in Rußland<br />

bestreite. Alle Erfahrungen im Einsatz gegen Partisanen, ob von den<br />

Briten, Franzosen oder den Amerikanern geführt, besagen, ganz<br />

unabhängig von fragwürdigen Beweisen bei den Nürnberger<br />

Prozessen, daß sich derartige Ereignisse abgespielt haben. Im<br />

Vietnamkrieg haben die Amerikaner vieles dabei mit<br />

Napalmbomben erledigt, und dann machten sie ein großes Theater<br />

darum, daß ein kleiner Leutnant erwischt wurde, als er dazu<br />

Revolverkugeln benutzte! (<strong>Der</strong> Fall My Lai des Leutnants Calley).<br />

Es ist ein unglückliches Faktum, daß der Partisanenkampf, der<br />

irreguläre Guerilla-Krieg — natürlich auch die Erfordernisse,<br />

derartige Operationen zu bekämpfen — zu dem Schmutzigsten<br />

überhaupt im Kampfgeschehen gehört, daß der Partisanenkampf<br />

keine deutsche Erfindung ist — daß er aber inzwischen zur regulären<br />

Erscheinung der Geschichte des 20. Jahrhunderts geworden ist. Es<br />

ist ein schmutziges Geschäft, wenn beide Seiten hochzivilisiert und<br />

von ähnlicher Kultur sind (ein gutes Beispiel ist die britische<br />

Kampagne gegen den irischen Aufstand 1916—1920, in dem beide<br />

Seiten mit beachtlicher Brutalität vorgegangen waren).<br />

Gravierender wirkt sich ein solcher Guerillakrieg aus, wenn eine<br />

Seite einer unzivilisierten oder halbzivilisierten Seite entstammt,<br />

dann nämlich steht man vor einer Situation, die für einen normal<br />

zivilisierten Menschen so gut wie nicht zu begreifen ist, zumal er<br />

selbst keine praktische Erfahrung damit haben kann. Es ist nur allzu<br />

einfach, von unserem wohnlichen Heim aus, uns moralisch über<br />

Aktionen zu entrüsten, bei denen es nachher heißt „Zivilisten,<br />

Frauen und Kinder seien getötet worden“, ohne Anlässe und<br />

Umstände zu berücksichtigen und ohne neutrale, vorurteilsfreie<br />

Untersuchung.<br />

Was ich bestreite, ist, daß man gefangenen Prozeßzeugen<br />

Glaubwürdigkeit unterstellen könnte, die behaupten, daß 3.000<br />

Mann über militärische Aufgaben hinaus Ausrottungen<br />

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