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Der Jahrhundertbetrug

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In Auschwitz und einigen anderen Lagern wurde an die<br />

Häftlingskleidung ein Dreieck in der betreffenden Farbe angenäht.<br />

War der Häftling ein Jude, so wurde über dem Dreieck ein gelber<br />

Davidstern angeheftet. So verweist man auf das Auschwitzer<br />

„Stern-System“.<br />

Mögen die wirtschaftlichen Bedingungen gewesen sein wie sie<br />

wollen, — die deutsche Regierung hat jede Anstrengung unternommen,<br />

die Konzentrationslagerinsassen zur Arbeit heranzuziehen.<br />

Kriegsgefangene wurden in jener Art und Weise eingesetzt, wie ihre<br />

Verwendung in Einklang mit den entsprechenden Konventionen<br />

stand, jedenfalls in dem Sinne, wie die Deutschen ihre Verpflichtungen<br />

ihnen gegenüber interpretierten. So wurden die russischen<br />

Kriegsgefangenen ohne jede Bindungen eingesetzt, da die<br />

Sowjetunion die Konventionen nicht anerkannt hatte. <strong>Der</strong><br />

Arbeitseinsatz westlicher Kriegsgefangener war auf Fälle begrenzt,<br />

wo gewisse legale „Umwandlungen“ in Zivilarbeiter möglich waren,<br />

wie bei vielen französischen Kriegsgefangenen 10 , oder auf Fälle, wo<br />

die Arbeit als nicht von den Konventionen geregelt betrachtet<br />

wurde, wie bei einigen britischen Kriegsgefangenen, die in noch zu<br />

schildernden Arbeitsbereichen eingesetzt waren.<br />

Die Anzahl der Insassen in dem gesamten deutschen Konzentrationslagersystembetrug<br />

im August 1943 rund 224.000 und ein Jahr<br />

später etwa 524.000. 11 Diese Zahlen schließen nur Lager ein, die von<br />

den Deutschen als Konzentrationslager bezeichnet wurden, und<br />

schließen keinerlei Transitlager oder Lager ein, die unter anderen<br />

Termini geführt wurden, wie das Theresienstadt-Ghetto oder<br />

irgendwelche anderen Einrichtungen, die für Familienquartiere<br />

beabsichtigt waren.<br />

Es ist allgemein korrekt zu sagen, daß es kein für „Juden“<br />

abgestelltes „Konzentrationslager“ als solches gab, doch muß dieser<br />

Hinweis geklärt werden; es gab drei verschiedene Kategorien von<br />

Juden, die in diesem Zusammenhang betrachtet werden müssen.<br />

Zunächst gab es unter den aus Straf- und Sicherheitsgründen<br />

einsitzenden Häftlingen auch einen Bruchteil Juden, und unter dem<br />

nationalsozialistischen System war es natürlich, diese innerhalb der<br />

Lager von den „arischen“ Insassen zu trennen. Auf diese Weise<br />

konnten bestimmte Lagerabteilungen als „für Juden bestimmt“<br />

angesehen werden.<br />

Zweitens bestand eine spezifische Gesetzgebung für den Arbeitsdienst<br />

für Juden, und so fanden viele zur Arbeit einberufene Juden<br />

ihren Weg in Konzentrationslager auf dieser Grundlage.<br />

Die dritte Kategorie bestand aus jüdischen Familien, doch den<br />

engsten Kontakt, den sie mit Konzentrationslagern hatten, waren<br />

gewisse Durchgangslager, welche in einigen Fällen unabhängige<br />

Lager waren wie z. B. Westerbork in den Niederlanden 12 und<br />

anderen (die namhaft zu machen wären). Auch gab es in einigen<br />

Fällen abgeteilte Bereiche in einigen Konzentrationslagern, u. a. in<br />

Belsen und möglicherweise in Dachau 13 und anderen (die ebenfalls<br />

namhaft zu machen wären). Das Transitlager war, wie sein Name<br />

sagt, nur für einen zeitweiligen Aufenthalt von Transporten mit<br />

anderer Zielrichtung gedacht.<br />

In Ergänzung zu den Transitlagern gab es „Lager“ für einige<br />

jüdische Familien, so wie Theresienstadt in Böhmen-Mähren und<br />

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