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Der Jahrhundertbetrug

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weiter als bis in den Verwaltungskomplex von Auschwitz I und in die<br />

Unterkünfte der britischen Kriegsgefangenen. Die letzteren durfte<br />

sie auf Grund der bestehenden internationalen Abkommen<br />

aufsuchen; hinsichtlich der anderen Bereiche waren die deutschen<br />

Offiziere „liebenswürdig und zurückhaltend“. Die Delegation<br />

berichtete ohne Kommentar, daß die britischen Kriegsgefangenen<br />

von Lagerinsassen keine Bestätigung der Gerüchte erhalten hätten.<br />

Als später die Sowjets die britischen Kriegsgefangenen im Anschluß<br />

an die Besetzung des Lagers verhörten, stellte sich heraus, daß sie<br />

auch dann — trotz dieser Gerüchte — von „Verbrechen überhaupt<br />

nichts wußten“. 43<br />

Spätere Ereignisse haben dann in vielen Fällen die Gerüchte in<br />

„Wissen“ umgewandelt. Ankommende Juden hatten sicherlich<br />

keinerlei Verdacht auf Vergasungen. 44<br />

Mit den „Selektionen“ werden wir einer weiteren Tatsache<br />

gegenübergestellt, die eine doppelte Auslegung zuläßt. Es gibt keinen<br />

Zweifel daran, daß die umfassenden industriellen und sonstigen<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten eine „Auswahl“ der Menschen für<br />

verschiedene herkömmliche Zweckbestimmungen erforderte. Von uns<br />

aber verlangt man, dieser Tätigkeit eine „Vernichtungsabsicht“<br />

beizumessen.<br />

Bevor wir uns von Cohen abwenden, sollten wir noch bemerken,<br />

daß es im Krankenbau von Auschwitz I sowohl kranke,<br />

ausgemergelte als auch andere Juden gab. 45<br />

„<strong>Der</strong> H.K.B, war in fünf guten, aus Stein gebauten Häuserblocks<br />

untergebracht. Es gab einen Block für Chirurgie, einen für Infektionskrankheiten,<br />

einen für innere Krankheiten, einen für Schonung<br />

(weniger schwere Fälle) und Block 28 (Bestrahlung, medizinische<br />

Experimente, Spezialistenräume, Aufnahmen). Die Kranken lagen in<br />

dreistöckigen Betten auf Strohsäcken unter zwei baumwollenen Decken und<br />

einem Bettlaken, bekleidet mit einem Hemd (später zusätzlich noch mit einer<br />

Unterhose). Jede Woche wurden die Patienten gebadet, alle zwei Wochen<br />

erhielten sie ‚saubere‘ Unterkleidung und ein ‚sauberes‘ Bettlaken. Es gab<br />

wenig Fliegen, keine Läuse. Jede Schlafstelle war selten mit mehr als zwei<br />

Personen belegt. Aber . . . selbst Patienten mit hohem Fieber mußten ihre<br />

Betten verlassen, um zur Toilette zu gehen oder sich in dem kalten Waschraum<br />

morgens zu waschen. Mit Hilfe der SS konnte man immer Medikamente<br />

‚organisieren‘, wenn auch nicht in ausreichenden Mengen, sogar Sulfonamide<br />

eingeschlossen; diese waren durch große Judentransporte aus allen<br />

europäischen Ländern hereingebracht worden.“<br />

Cohen fügt hinzu, daß die Zustände in den Krankenabteilungen —<br />

anderer Lager —, über die er nur gelesen hat, viel schlechter gewesen<br />

seien. <strong>Der</strong> Krankenbau von Auschwitz I war offensichtlich keine<br />

Luxuseinrichtung, doch zeigte er auf Seiten der Deutschen das<br />

ernstliche Bemühen um gesundheitliche Wiederherstellung der<br />

erkrankten Häftlinge, inklusive der Juden. Diese Beobachtung steht<br />

ebenfalls der Behauptung entgegen, daß die Arbeitsunfähigen getötet<br />

worden seien. Cohen berichtet von gewissen Selektionen, deren<br />

Gründe unbekannt blieben. Möglich, daß die als nicht mehr<br />

arbeitsfähig angesehenen Häftlinge nach Birkenau geschickt worden<br />

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