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Der Jahrhundertbetrug

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Käufer und für alle Besucher. <strong>Der</strong> OSS stufte ihn zeitweilig als<br />

„unseren Mann im Vatikan“ ein. 8 Weniger wahrscheinlich ist, daß<br />

die Note von Pfarrer Pirro Scavizzi kam, mit dem wir uns noch<br />

auseinandersetzen werden.<br />

Die Information, über die der Vatikan im Dezember 1942<br />

hinsichtlich der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten<br />

verfügte, ist in einer Botschaft von Msgr. Giuseppe Di Meglio<br />

wiedergegeben, der dem Stab von Orsenigo angehörte, dem<br />

päpstlichen Nuntius in Berlin. Di Meglio hat sie dem Vatikan am 9.<br />

Dezember 1942 zugeleitet. Die Botschaft behandelt langatmig die<br />

deutsche Politik gegenüber den Juden, und es ist gut zu vermuten,<br />

daß solches Material als Antwort auf eine Anfrage von Orsenigo dem<br />

Vatikan geschrieben worden ist. Die Berliner Nuntiatur war<br />

zweifellos als beste Quelle für eine solche Information innerhalb der<br />

Kirche bekannt, da, wie bereits vermerkt wurde, die Verbindungen<br />

zwischen Polen und dem Vatikan zu einem beträchtlichen Umfang<br />

durch Orsenigos Berliner Büro gingen. <strong>Der</strong> Kern der Botschaft, der<br />

sich mit den Juden befaßte, war : 9<br />

„Seitdem viele vor Ankunft der deutschen Truppen aus dem russisch<br />

besetztem polnischen Gebiet sowie aus dem eigentlichen russischen<br />

Territorium geflohen waren, schätzt man, daß gegenwärtig im Reich und in<br />

den besetzten Gebieten einschließlich Böhmen und Mähren mehr als 4<br />

Millionen Juden leben, das sind ein Viertel der jüdischen Weltbevölkerung.<br />

Maßnahmen :<br />

1.) Institution von Ghettos.<br />

Stadtviertel einiger Städte werden als offizielle Wohngebiete für Juden<br />

festgelegt, mit dem Recht auf eigene Verwaltung, Polizeitruppen und<br />

angemessene Nachrichtenmittel.<br />

Von den bis jetzt errichteten Ghettos sind die wichtigsten Litzmannstadt<br />

(Lodz) und Warschau. Einige Ghettos sind auch in den baltischen und in den<br />

besetzten russischen Gebieten errichtet worden.<br />

2.) Konzentrationslager.<br />

Da es offensichtlich ist, daß in den städtischen Ghettos nicht für alle Juden<br />

Platz geschaffen werden konnte, wurden große Konzentrationslager<br />

geschaffen, wo sie ein hartes Leben führen. Ihnen wird wenig Nahrung<br />

gegeben, sie sind für außerordentlich schwere Arbeitsbedingungen ausersehen,<br />

die für viele einen schnellen Tod bedeuten. Es wird gesagt, daß solche<br />

Konzentrationslager bis jetzt in Polen gegründet sind, daß die östlichen<br />

Gebiete, besonders Polen in den Plänen der deutschen Regierung als die<br />

definitive Residenz für die jüdische Bevölkerung Europas ausersehen sind.<br />

Allgemein, um nicht die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu sehr darauf zu<br />

lenken, sind sie gezwungen, ihre Behausungen mitten in der Nacht zu<br />

verlassen. Ihnen wird erlaubt, ein wenig Kleidung und nur eine kleine Summe<br />

Geld mitzunehmen.<br />

3.) <strong>Der</strong> Stern.<br />

Seit September 1941 wurde zwangsweise für alle Juden ein Identifikationsmerkmal<br />

eingeführt, ein gelber Stern mit sechs Zacken, der auf der<br />

Brust zu tragen ist mit der Inschrift in der Mitte : Jude! Die Ansicht dieser<br />

blassen und ausgemergelten Kerle (ihre Lebensmittelrationen sind viel<br />

geringer als jene der Deutschen, einige Nahrungsmittel sind ihnen gänzlich<br />

vorenthalten), die zu vorgeschriebenen Zeiten des Tages auf den Straßen<br />

gehen, oder wenn sie fahren, sich in den Ecken zusammendrängen, erwecken<br />

ein durchdringendes Gefühl von Schrecken und Mitleid.<br />

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