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Der Jahrhundertbetrug

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Beantwortung einer Bitte von Wise Harrison gekabelt hatte — und<br />

zwar im April —, mit Riegner zusammenzutreffen und neue<br />

Informationen zu übermitteln, die Riegner angeblich erhalten haben<br />

sollte. <strong>Der</strong> verwirrte Harrison tat, wie ihm geheißen (Riegners<br />

Informationen drehten sich um Vorschläge, jüdischen Flüchtlingen<br />

in Frankreich und Rumänien zu helfen). Auch äußerte er zu Welles,<br />

daß solches Material nicht der durch das Schreiben vom 10. Februar<br />

auferlegten Einschränkung unterliegen dürfe.<br />

Morgenthau blieb bei dem Zusammenstoß zwischen dem<br />

Außenministerium und Finanzministerium siegreich. Roosevelt, der<br />

in die Angelegenheit mit hineingezogen wurde, stellte sich auf seine<br />

Seite, indem er im Januar 1944 das sogenannte „Kriegsflüchtlingsamt“<br />

(„War Refugee Board“ — WRB) gründete, das von<br />

Morgenthau, Hull und Kriegsminister Stimson geleitet wurde.<br />

Maßgebender Kritiker war jedoch „Morgenthaus blondhaariger<br />

Junge“, John Pehle. Josiah DuBois wurde Rechtsberater. Dementsprechend<br />

war es Morgenthaus Amt. Das WRB erhielt natürlich jene<br />

Amtsgewalten der drei Ministerien, die sich mit den vorgeschlagenen<br />

Plänen zur Herausführung der Juden aus Europa befaßten. So wurde<br />

das Außenministerium darauf festgelegt, auf Empfehlung des WRB<br />

(War Refugee Board) Sonderattachees mit diplomatischem Status zu<br />

berufen (die UNRRA = Relief and Rehabilitation Administration,<br />

eingesetzt bereits im vorhergehenden November, sollte eine ähnliche<br />

Funktion erhalten, allerdings erst nach Kriegsende). 20<br />

Damit der Leser die Art dieser Entwicklung auch in ihrer<br />

Bedeutung richtig erfaßt, sollten wir über den eigentlichen<br />

Tatbestand hinaus zur Kenntnis nehmen, daß das WRB in<br />

erheblichem Ausmaß schlichtweg als Werkzeug des Weltjudenkongresses<br />

und anderer zionistischer Organisationen dienen sollte. <strong>Der</strong><br />

kommunistische Apparat war ebenfalls durch einen der Direktoren<br />

vertreten, denn die Person, der Morgenthau alle Vollmachten in den<br />

Zuständigkeitsbereichen des Kriegsflüchtlingsamtes übertragen<br />

hatte, war Harry Dexter White, der sich später als Sowjet-Agent<br />

entpuppte. White wurde im Frühjahr 1938 Mitglied des engsten<br />

Kreises um Morgenthau. Eine Woche nach dem Überfall auf Pearl<br />

Harbor gab Morgenthau bekannt, daß „an und nach diesem Tag Mr.<br />

Harry D. White, Staatssekretär des Ministers, die volle Verantwortung<br />

für alle Angelegenheiten übernehmen wird, mit denen das<br />

Finanzministerium im Zusammenhang mit außenpolitischen<br />

Beziehungen befaßt ist . . . “ Die außerordentlich allgemein gefaßte<br />

Formulierung dieser Weisung, so insbesondere jener Satz „im<br />

Zusammenhang mit . . . befaßt ist“ sollten White in den<br />

nachfolgenden Jahren glänzende Möglichkeiten eröffnen. Anfang<br />

1943 erweiterte Morgenthau Whites Amtsbefugnisse :<br />

„Mit Wirkung dieses Tages bitte ich Sie, die Überwachung und volle<br />

Verantwortung bezüglich aller wirtschaftlichen und finanziellen Vorgänge zu<br />

übernehmen, soweit sie das Finanzministerium betreffen . . . im Zusammenhang<br />

mit den Operationen der Armee und Marine und den zivilen<br />

Angelegenheiten in den ausländischen Regionen, in denen unsere Streitkräfte<br />

operieren oder möglicherweise operieren werden. Dazu gehört selbstverständlich<br />

der Kontakt mit den Ministerien für Auswärtiges, des Heeres und der<br />

Marine sowie anderen Ressorts oder Behörden und Vertretern ausländischer<br />

Regierungen hinsichtlich dieser Vorgänge.“<br />

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