01.11.2013 Aufrufe

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Starhistoriker“ für diese Kombination ist R. L. Koehl, jener<br />

sonderbare Kerl, der im halbwissenschaftlichen Metier schreibt und<br />

von dem man nicht weiß, ob er es ernst meint, was er schreibt, von<br />

dem aber zu befürchten ist, daß doch manche es glauben mögen, was<br />

er schreibt. Koehl bestätigt einen „Vernichtungsplan“, doch ist seine<br />

diesbezügliche Darstellung höchst merkwürdig : 14<br />

„Die offizielle Version betont, daß die Juden weiter nach Osten in erobertes<br />

sowjetisches Gebiet verbracht worden seien, um sie nachhaltiger aus der<br />

deutschen Lebenssphäre zu entfernen. Wie viele andere deutsche Bekanntmachungen<br />

enthielt diese Version mehrere Körnchen Wahrheit :<br />

1. Mit Juden gefüllte Eisenbahnzüge aus dem Reich wurden so weit wie<br />

möglich nach Osten zur Liquidierung verbracht, oftmals Nichtdeutschen wie<br />

Ukrainern oder Angehörigen baltischer Völker an Hand gegeben.<br />

2. Die Polen sollten entsprechend dem anfänglichen Plan von Alfred<br />

Rosenberg als Minister für die Ostgebiete zur Umsiedlung in sowjetisches<br />

Gebiet (Smolensk) gelangen, um so das Generalgouvernement für deutsche<br />

Ansiedlung freizumachen.“<br />

Koehl bietet keinerlei Beweise für die Tötungen durch Ukrainer<br />

oder Angehörige baltischer Völker; die hierfür zitierten Quellen<br />

enthalten keine derartigen Bekundungen. Und dann wendet er sich<br />

den Vernichtungslagern zu : 15<br />

„Im Herbst und Winter 1941/42 wurden die letzten 240.000 Juden der<br />

angrenzenden Provinzen in die neu errichteten Vernichtungslager von Kolo,<br />

Belczek, Maidanek und Sobibor verbracht.“<br />

Die Liste schließt Auschwitz aus, das im übrigen in Koehls Buch<br />

lediglich mit einer Äußerung über einige Deutsche vorkommt, die<br />

dorthin im Zusammenhang mit der „Aktion Reinhardt“ (siehe<br />

unten) zur Bestrafung kamen, sowie in folgendem : 16<br />

„(Dr. Klukowski) erklärte, daß von 691 Dörfern des Kreises Zamosc 297 bis<br />

zum Juli 1943 ganz oder teilweise geräumt worden seien. Er schätzte, daß<br />

110.000 Polen und Juden aus dem Gebiet herausgenommen worden seien,<br />

von denen die Männer und Frauen im arbeitsfähigen Alter zur Zwangsarbeit in<br />

die Auschwitzer Hydrieranlage, die übrigen in die anderen 394 („Z“) Dörfer<br />

verbracht worden seien.“<br />

Daraus ziehe man seine eigenen Schlüsse. Koehls Buch „German<br />

Resettlement and Population Policy 1939—1945“ („Deutsche<br />

Umsiedlungs- und Bevölkerungspolitik 1939—1945“) sei dem Leser<br />

empfohlen, der sich ein ausführliches Bild der NS-Bevölkerungspolitik<br />

machen will, vor allem im Zusammenhang mit dem<br />

deutschen Nationalbewußtsein, der NS-Rassenlehre und der<br />

internen Parteipolitik der NSDAP, wobei er gleichzeitig auf unsere<br />

eingangs erwähnten Einwände hingewiesen sei.<br />

Viele europäischen Juden wurden nach dem Osten deportiert, und<br />

wir müssen uns nunmehr etwas genauer mit diesem Deportationsprogramm<br />

befassen. Dazu erheben sich mehrere naheliegende<br />

Fragen : Wer wurde deportiert, wieviel, wohin, wie war das Leben<br />

dort, wohin sie verbracht wurden, und was geschah mit ihnen. Bis zu<br />

275

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!