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Der Jahrhundertbetrug

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weist lediglich „gez. Dr. Stahlecker“ an zwei Stellen in Maschinenschrift<br />

auf. 50<br />

Zwei Dokumente gibt es, von denen es heißt, daß Hinrich Lohse,<br />

der eh. Reichskommissar für die Ostgebiete, sie abgefaßt habe.<br />

Lohse war auch jener, an den das Schreiben von Wetzel über das<br />

„Brack-Mittel“ (S. 225) gerichtet war. Eines der Dokumente dreht<br />

sich um die „Sonderbehandlung“, das in S. 149 ff Erwähnung findet.<br />

Wie Wetzel ist auch Lohse in Nürnberg niemals als Zeuge<br />

aufgetreten. Jedoch : Im Gegensatz zu Wetzel ist Lohse vor ein<br />

deutsches Nachkriegsgericht gestellt worden, das ihn zu 10 Jahren<br />

Haft verurteilt hat. Allerdings ist er 1951 wegen Krankheit entlassen<br />

worden, erhielt eine Pension, die ihm kurze Zeit darauf auf<br />

öffentliche Proteste hin wieder entzogen worden ist. Was die ihm<br />

zugeschriebenen Dokumente anbelangt, so bemerkt Reitlinger, daß<br />

sie „ihn vor den alliierten Militärtribunalen und vielleicht sogar vor<br />

dem Galgen „bewahrt hätten, weil sie zwar von Greuel sprechen,<br />

doch so formuliert sind, daß sie den Verfasser als Gegner der Verbrechen<br />

ausweisen. Das Dokument über die „Sonderbehandlung“<br />

ist ein Schreiben Lohses an Rosenberg vom 18. Juni 1943. Das<br />

eigentliche Dokument — 135-R — scheint, so behauptet man,<br />

ein nicht abgezeichneter Durchschlag des Schriftwechsels zu sein,<br />

den man in irgendwelchen SS-Akten gefunden habe. Die betreffende<br />

Passage lautet : 51<br />

„Daß die Juden sonderbehandelt werden, bedarf keiner weiteren<br />

Erörterung. Daß dabei aber Dinge vorgehen, wie sie in dem Bericht des<br />

Generalkommissars vom 1. Juni 1943 vorgetragen werden, erscheint kaum<br />

glaubhaft. Was ist dagegen Katyn?“<br />

Drei nicht abgezeichnete Berichte, angeblich von dem Generalkommissar<br />

Wilhelm Kube für Weißrußland, sind dem Dokument<br />

beigefügt. Das zweite Lohse-Dokument ist 3663-PS und dies ist<br />

eines von mehreren Dokumenten, die durch große Unregelmäßigkeiten<br />

(Formfehler) seit der „Bearbeitung“ durch das YIVO<br />

(Jiddisches Wissenschaftsinstitut) in New York gekennzeichnet<br />

sind, bevor sie als Nürnberger Prozeß-Dokumente vorgelegt wurden.<br />

Es gibt rund 70 solcher Dokumente, die Sergeant Szajko<br />

Frydman von der 82. US-Airborn-Division im September 1945 im<br />

Rosenberg-Ministerium gefunden haben will. Frydman war jedoch<br />

sowohl vor als auch nach seinem Dienst in der Army Mitarbeiter<br />

des YIVO (das YIVO ist in der Tat derartig aktiv in der Lieferung<br />

von angeblich im Rosenberg-Ministerium gefundenen Dokumenten<br />

gewesen, daß man dort gut und gern auch Aufklärendes über die<br />

Herkunft des angeblichen Textes der Himmler’schen Posen-Rede<br />

erfahren könnte!) <strong>Der</strong> erste Teil des Dokumentes ist auf den Briefbögen<br />

des Ministeriums geschrieben. Es ist ein Schreiben an Lohse<br />

vom 31. Oktober 1941 und trägt eine maschinegeschriebene Signatur<br />

von Dr. Leibrandt, sowie einen unleserlichen handschriftlichen<br />

Vermerk von irgendeinem anderen. Es lautet :<br />

„Von Seiten des Reichs- und Sicherheitshauptamtes wird Beschwerde darüber<br />

geführt, daß der Reichskommissar Ostland Judenexekutionen in<br />

Libau untersagt habe. Ich ersuche in der betreffenden Angelegenheit um<br />

umgehenden Bericht.“<br />

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