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Der Jahrhundertbetrug

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Bekannt ist, daß die UdSSR nach dem Jahre 1945 die Einbürgerung<br />

von Juden gefördert hat, wovon hauptsächlich die 1940 aus Polen<br />

deportierten Personen betroffen waren.<br />

Ein anderes Beispiel stellt die Karpatho-Ukraine dar, die als<br />

ehemalige tschechoslowakische Provinz nach 1945 von der UdSSR<br />

annektiert wurde. 10.000 Juden, ehemalige Einwohner der<br />

Karpatho-Ukraine, besaßen im Frühjahr 1946 in der Tschechoslowakei<br />

den Flüchtlingsstatus. Die UdSSR bestand auf der<br />

Repatriierung dieser Juden in die Sowjetunion, was dann auch<br />

geschehen ist. 26<br />

Man sollte auch um die Existenz des besonderen jüdischen<br />

„autonomen Staates“ Birobidschan innerhalb der Sowjetunion<br />

wissen, der an der mandschurischen Grenze am Amur in Fernen<br />

Osten liegt. Birobidschan wurde 1928 von den Sowjets als jüdische<br />

Enklave gegründet. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde<br />

in New York der „Einstein-Fonds von Ambijan“ (Deckname für<br />

‚Amerikanisches Birobidschan Komitee‘) geschaffen, dessen Zweck<br />

es war, die „Flüchtlingskolonisation in Birobidschan“ zu unterstützen.<br />

Auch noch andere New Yorker Hilfsaktionen nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg für die nach Birobidschan umgesiedelten Juden<br />

sind bekannt. Selbst jüdische Organisationen wie das Joint<br />

Distribution Committee unterstützten die Juden in anderen Teilen<br />

der Sowjetunion gleichermaßen. In New York gab es den<br />

Hilfsausschuß für Minsk und umliegende Städte. Dazu sind die<br />

UNRRA-Programme in Weißrußland und der Ukraine zu nennen.<br />

Albert Einstein, der sich diesem Hilfsprogramm nach 1945 mit<br />

Nachdruck anschloß und seine Anerkennung gegenüber der UdSSR<br />

zum Ausdruck brachte, weil sie „hunderttausenden jüdischer<br />

Menschen helfe und ihnen Heimat gewähre“, war nur einer unter<br />

vielen anderen jüdischen Exponenten in den USA, der damit das<br />

Leben dieser seiner Artgenossen bestätigte. 27<br />

Die Sowjetunion schloß mit der kommunistischen Regierung<br />

Polens ein Sonderabkommen über die Repatriierung jener polnischen<br />

Staatsbürger, die in den von den Sowjets annektierten<br />

Gebieten ansässig gewesen waren, aber auch jene, die 1940 in das<br />

Innere der Sowjetunion verbracht worden waren, einbezog (Juli<br />

1945). Es sah auch vor, daß die Betroffenen die sowjetische oder die<br />

polnische Staatsbürgerschaft wählen konnten. Was die Juden<br />

anbelangt, so wurde schließlich entschieden, daß der Stichtag für<br />

diese Option der 30.6.1946 sein sollte.<br />

Reitlinger räumt ein, daß die jüdische Bevölkerung der UdSSR in<br />

der Nachkriegszeit gut und gern die Vorkriegszahlen überstiegen<br />

haben dürfte, und zwar auf Grund des zusätzlichen Anteils<br />

polnischer, baltischer und anderer Juden. Er betrachtet die<br />

Schätzung des „Jewish Observer“, wonach 500.000 polnische Juden<br />

vorzogen, in der UdSSR zu verbleiben, als „sehr konservativ“ und<br />

konzediert in diesem Zusammenhang enorme und nicht überwindbare<br />

Ungewißheiten. Und so förderten die Russen, wenngleich<br />

sie bereit waren, polnische Juden vor dem Stichtag des 30.6.1946<br />

hinauszulassen, dennoch deren Einbürgerung in die Sowjetunion.<br />

Dieses betraf sicherlich eine beachtliche Anzahl von Juden, die<br />

durch die Deutschen in den Osten umgesiedelt worden waren. Doch<br />

ist es sinnlos, zu versuchen, irgendwelche Schlußfolgerungen aus<br />

angeblichen Bevölkerungsstatistiken zu ziehen, die von Russen oder<br />

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